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«Wandzeitung» vom 21.11.2016:

Bitte um ein glühendes Ja am 27. November zum neuen Blaulichtbau – trotz argem Herzschmerz:

Ein Haus der Sicherheit für Menschen.

Winterthur, unsere zauberhafte Stadt der 777 000 Bäume, mit 111 729 Menschen, steht vor einem bedeutenden Bauprojekt, mit Kosten von 82,1 Millionen Franken. Kein Kinkerlitzchen! Kompetente wie selbstbewusste 67 926 Stimmberechtigte, beziehungsweise 35 881 Bürgerinnen und 32 045 Einwohner, können sich zum Polizeihaus an der Obermühlestrasse 5 aussprechen, das in sechs Jahren stehen wird, nicht soll! Bei diesem Projekt geht’s mir indes wie weiland Goethe, der im Dialog zwischen Faust und Famulus Wagner intonieren lässt: «Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.» Seit gut elf Jahren bin ich direkter Nachbar der Stadtpolizei. Unsere Familienräume sind gleich westlich des Fortunabrunnens, die Arbeitsplätze unserer guten Bullen südlich des kleinen Wassers. Ich trete freilich tagtäglich mehrmals aufs Obertor, wenn ich beim Spar das Mittagessen poste oder in der Migros die leckeren Isländisch-Moos-Tabletten zahle, ins Tibits zum Morgenkafi eile, meinem Fraueli immer und immer wieder – also nahtlos – an der Stadthausstrasse bei Gretener Blumen die aktuell schönste aller zauberhaften Rosen kaufe oder am Untertor meine GEOX-Schuhe, Bücher zur Post am Bahnhof bringe oder an der Obergasse welche kaufe. Und, und, und. Logisch begegne ich draussen vor der Haustür vielen Menschen, Zivilisten wie Polizisten, Frauen wie Männer. Das gibt über die Gasse täglich vielerlei Gespräche – man kennt sich auf diesem kleinen Stück Paradies. Deshalb geht es freilich nicht ohne Herzschmerz, die Kolleginnen und Freunde von nebenan zu verlieren. Aber! Es ist halt keine Frage, dass das wunderschöne Schuggerareal für die Beamtinnen und Stadtdiener sehr gefährlich ist. Da gibt’s allenthalben engste Raumverhältnisse und wenig überblickbare Zugänge und Fluchtwege. Weil ich bei der Stadtpolizei eine umfangreiche, über Monate dauernde, intensive Recherche abwickeln durfte, sind mir die vielen Sicherheitspersonen, denen ich begegnete und sie begleitete, sehr ans Herz gewachsen. Das sind Menschen wie du und ich, aber mit einem beeindruckenden Verantwortungsgefühl. Doch nun muss dieser schmerzhafte Abschied halt im Interesse unserer Stadt sein. Solche Prozesse und Trauermomente gehören zu einem erfüllten Erwachsenleben. Also! Die Stadtpolizei wird – dank dem Segen der Stimmberechtigten – ein sechsstöckiges Haus bekommen, mit dreigeschossigem Nebenbau, welches um Klassen sicherer sein wird als die jetzt benutzten, nicht wirklich im Nirwanda liegenden, engen Obertor-Liegenschaften und Räume. Und die Zu- wie Weggänge beziehungsweise die Hin- und Herfahrten können künftig im geschützten Rahmen vollzogen werden. Das ist ein Segen für uns Stadtmenschen wie für die professionellen und empathischen wie engagierten Gesetzseshüterinnen und kompetenten Bullen.

Bitte stimmen Sie sich am 27. November – mit Ihrem Ja – voller Überzeugung auf mehr Sicherheit für alle ein, auf diese relevante Veränderung in unserer kleinen Grossstadt, in der die kleinen wie die grossen bescheidenen Leute leben. Der Bau eines multifunktionalen Sicherheitsgebäudes wird für weniger Bangigkeit und Tränen in unseren Gefielden sorgen. Und im Übrigen ist Sicherheit auch mit mentalen Kräften erreichbar, aber nur, wenn die Infrastuktur stimmt. Voilà.


Guido Blumer,
21.11.2016, 115. Jahrgang, Nr. 326.

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Standpunkte:

5.12.2016, 15:59 Uhr.

Martin Stauber schrieb:

Fraueli?


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