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«Wandzeitung» vom 23.7.2017:

Von der Zellökonomie zur Wirtschaftslage in Winterthur:

Ändern wir unsere Überzeugung?

Über Jahrmillionen hinweg hat der menschliche Körper einen Dauertest überstanden. Die Ökonomie des Körpers zeigt sich als haltbar und flexibel, um sich anzupassen. In den letzten drei Jahrtausenden sind Zivilisationen aufgestiegen und gefallen. Ihre Wirtschaftssysteme zeigten stets Muster des Wachstums, des Todes und der Erneuerung. Welche Idee, was zu einer nachhaltigen und stabilen Wirtschaft gehört, die als Grundlage der Stadtentwicklung dienen könnte, hat zum Beispiel das House of Winterthur?

Vor mir liegt die Überlieferung eines alten Spruchs: «Die Antwort liegt in dir.» Die ungeheuer erfolgreiche 50-Billionen-Zellökonomie, der Haushalt einer Gemeinschaft in meinem menschlichen Körper kann mir Hinweise auf eine erfolgreiche Wirtschaft geben. Kann sie das? Ja klar! Das Verständnis für die wirtschaftlichen Austauschprozesse in der Zellgemeinschaft meines Körpers kann mir helfen, ein erfolgreiches Modell für die zwischenmenschliche Wirtschaft in Winterthur zu finden!

Was so einfach tönt, ist grundsätzlich wahr: Es geht in der Zellgemeinschaft meines Körpers ganz einfach darum, Energie zu verteilen und zu nutzen, damit ich arbeiten und produzieren kann. Was braucht also mein Körper, um mich instand zu halten und funktionierende Organe zu gewährleisten, die mich fit halten? Nahrung! Mein menschlicher Körper verwendet Energie, um sich Nahrung zu beschaffen! Kaum ist diese Nahrung mit grossem Appetit verschlungen, entziehen einige meiner Zellen dieser Nahrung Energie und speichern sie in Form von stabilen Molekülen, dem «Geld» der Zellen. Diese «molekularen Münzen» werden zwischen den Billionen Zellen ausgetauscht, um die Kosten für Verdauung, Atmung, Impulsverarbeitung, Bewegung, Fortpflanzung und Ausscheidung zu decken. Die Energie, die über den unmittelbaren Bedarf meines Körpers hinaus erzeugt wird, zeigt sich dann als Vermögen, Reichtum und Wohlstand. Ergo: «Besitz» und «wohl» haben dieselben sprachlichen Wurzeln, wenn es um das Gemeinschaftswohl meiner Zellen im Körpers geht!

Mein Körper transformiert die überschüssige Energie in die energiereichen Öl-Moleküle der Zellgemeinschaft. Wenn mein Körper jedoch nur «Besitz» haben wollte, würde er den Prozess hier beenden, was bei den meisten Menschen leider deutlich sichtbar wird! Doch die daraus entstehenden Fettreserven entsprechen dem Sparbuch meines Körpers! Er speichert Fettmoleküle und zieht sie wieder ab, um das «molekulare Geld der Zellen» immer in Fluss zu halten und die Funktionen, das Wachstum und die Instandhaltung meines Körpers sicherzustellen.

Genauso geht es Winterthur: Eine gesunde Ökonomie im Umsatzbuch unserer gewählten Finanzministerin kann nur existieren, wenn die Gemeinschaft von Winterthurerinnen und Winterthurern mehr Energie erzeugt, als die Stadtgemeinde verbraucht. Hüten wir aber die Energie und horten molekulares Geld, verhärtet auch die Stadt Winterthur und wird krank. Jede akute und chronische Erkrankung ist ein Heilsbestreben meines Körpers. Die wirtschaftlichen Krankheiten unserer Stadt sind immer ein Heilbestreben der Gemeinde im Eulachtal. Wir sollten unser Geld in Fluss halten. Nicht sparen. Ja-«wohl!»

 


Heiner Dübi,
23.7.2017, 116. Jahrgang, Nr. 204.

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