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«Wandzeitung» vom 2.2.2017:

Alltägliches:

Die Welt mit seinem Herzen entdecken.

Was machen Sie, wenn Sie sich vor der Kälte draussen gruseln und Sie den Frühling mit seiner erwachenden Natur herbeisehnen? Es gibt ja Menschen, die gerne Wintersport machen und ich weiss, wie nötig diese Jahreszeit für den Kreislauf des Lebens ist. Aber ich bin definitiv kein Freund davon.

Gestern habe ich etwas Besonderes für mein Gemüt getan und ich war beileibe nicht die Einzige. Ich war im Gate 27 und habe dem faszinierenden Vortrag von dem Naturkünstler Ivo Moosberger gelauscht. 2009 war es ungefähr, als mir eine Freundin ein Bild von seinem Schaffen gezeigt hat. Ich war sofort verzaubert. Mit Material, was er auf seinen Streifzügen draussen findet, legt er vergängliche Spuren, baut sensationelle Skulpturen, die er dann verbrennt oder den Naturgewalten überlässt und fotografiert alles mit atemberaubendem Hintergrund.

Eins zu werden mit der Natur und das Erschaffen von Neuem aus seinen Materialien ist seine Leidenschaft. Mit Wetterstimmungen, Lichtverhältnissen, Naturkulissen, Jahreszeiten, komponiert er seine Schöpfungen zu wunderschönen Bildern, die viele Gefühle aufkommen lassen. Man wird inspiriert, selber kreativ zu werden, fühlt sich verbunden mit der Natur und kommt in seine Mitte.

Seither verfolge ich den Weg dieses erstaunlichen Mannes mit Neugier und Begeisterung. 2010 ungefähr durfte ich ihn persönlich kennen lernen. Er war auf seine Tour, zu Fuss durch die Schweiz, aufgebrochen und er war drei Tage in meiner Familie zu Gast. Dass er letztlich 6000 Kilometer insgesamt unter die Füsse nehmen würde, war ihm damals noch nicht bewusst gewesen. Er erzählte von früheren Reisen, wandernd oder mit dem Fahrrad, an viele geheimnisvolle Orte auf der Welt. Überall hat er mit viel Geduld und Ausdauer irgendwelche Steinbrücken und Kreise, Flechtkörbe, Schnee-, Eis- oder Blumengebilde, Feuerlichtspiele aus Ton oder Holz und anderen Sachen gebaut. Oft musste er viele Niederlagen einstecken, bis er ein tolles Bild seiner Kreationen machen konnte. Manchmal hat er Tage gebraucht, bis das «Ding», das er sich in seiner Phantasie erschaffen hatte, umgesetzt war. Inzwischen hat er zwei Bücher herausgebracht, die sein Können eindrücklich zeigen. Das erste Buch ist bereits vergriffen. Ausserdem ist er ein begnadeter Illustrator.

Mit viel Witz dokumentiert er komisch-tragische Ereignisse, die er erlebt hat. Mit seiner Kunst erreicht er viele Menschen. Das wird ihm wohl jetzt richtig bewusst, wo seine 31 Vorträge vor bis zu 800 Leuten ausverkauft sind. Er spricht von sich von einem Landstreicher mit Kamera. Survival ist für ihn kein Modetrend, sondern eine Berufung. Das nötige Kleingeld für seine Vorhaben erwirtschaftet er sich aber seriös, als Typograf in einem Grossraumbüro. Seit 20 Jahren ermöglicht ihm sein Arbeitgeber lange Ferienzeit für seine Reisen. Inzwischen hat der Zuger eine Familie und er beschränkt seine Inspirationen auf kleinere Projekte.

Wenn ich Sie nun «gluschtig» gemacht habe, dann besuchen Sie doch seine Web www.naturschauspiele.ch. Lassen Sie sich auch einfangen.


Momo Appenzeller,
2.2.2017, 116. Jahrgang, Nr. 33.

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