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«Wandzeitung» vom 2.5.2017:

Alltägliches:

Kommunikation oder so.

Mein Bruder erzählt mir folgende Story: «Vor unserem Gartentor zeichnet ein Arbeiter eine Bodenöffnung an. Er erklärt mir, ja es gibt ein Loch für die Glasfaserzuführung. Wann dann die Bauarbeiten gemacht würden, kann er nicht sagen. Da mein Gartentor sich nur zur Strassenseite öffnen lässt, ist es für uns nötig zu wissen, wann wir behindert werden. Zuerst wird mit einer Fräse der Asphalt eingeschnitten, was Lehmwasser ergibt, das wird nicht sauber entfernt und dafür haben wir dann Spuren in unserem Grundstück. Also nehme ich den Gartenschlauch und spritze die ganze Lehm-Sauce der Wasserrinne zum nächsten Einlauf-Schacht. Da mein Schlauch aber zu kurz ist, bleibt das Dreckwasser nun einfach einige Grundstücke weiter unten bis zum nächsten Platzregen liegen. Der Aushub wird am nächsten Tag, ohne Info an mich, gemacht. Als ich dann aus der Küche in den Garten gehe, sehe ich, dass eine Blechplatte genau über mein Dreh-Radius des Gartentores liegt. Kein Mensch weit und breit. Nach der Suche nach einem Bagger bin ich mit dem Velo im Birchermüesli-Quartier fündig geworden. Der Fahrer kommt und verschiebt die Platte. Auch das Einziehen der Glasfaserkabel und das Auffüllen der Grube inklusive das dazugehörige Asphaltieren erfolgt wieder ohne Absprache. Gut, dass ich das Auto zu einer Revision gebracht habe. Trotz telefonischem Kontakt von mir mit der Stadt-Stelle Glasfaser hat alles nichts genutzt.

Ich bin der Verlierer. Es gibt im ganzen Quartier noch viele Hausanschlüsse zu machen und keine genauen Hinweise, wo es welche Behinderungen gibt. Glasfaser sei Dank so können wir im Quartier darum Umwege und Frust aufbauen. Das ganze Loch, übrigens, hat mit unserem Glasfaseranschluss gar nichts zu tun! Der sollte für die gegenüberliegenden Häuser gebraucht werden. Bis heute ist noch nicht klar, ob der Anschluss überhaupt genauso erfolgen kann. So die Aussage von einem städtischen Angestellten, eventuell braucht es noch eine zusätzliche Grabung.»

Laut Wikipedia finde ich folgende Definition zum Wort Glasfaserkabelnetz: Übertragungsmedium zur Datenkommunikation zu einem Netzwerk. Da frage ich mich also, ist die Kommunikation der Daten zwischen Stadt-Stelle und Volk aus Glas und kostet drum viel Nerven im Fasernnetzwerk?

Ist es eigentlich mit dem Ehrenkodex vorbei, dass Handwerker, nach getaner Arbeit, ihre Spuren beseitigen, sprich putzen? Jedenfalls sieht es bei mir auch so aus. Der Kellerbodenbelag wurde gemacht, was bedeutet, dass die Arbeiter durchs ganze Haus laufen mussten. Unter anderem um den Sandboden abzutragen. Ich hatte Putzmaterial platziert. Aber der blieb unberührt liegen. Im Garten gab es Beton-Spuren und beim Kellerfenster blieb, zum Schluss, Kies liegen.

Nun freue ich mich auf die Sanierung der Treppe, Gartentor und Teile der Fassade. Da werde ich ein Auge drauf haben müssen und mich mitteilen, wenn es nötig wird. Aber oft ist es ja auch eine Frage der Sprachübermittlung wegen Fremdsprachigkeit. Da spricht einer vernünftig und leise und der andere laut und missverständlich. Jedenfalls ist’s so zwischen mir und meinem Kater im Wechselspiel.»


Momo Appenzeller,
2.5.2017, 116. Jahrgang, Nr. 122.

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