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«Wandzeitung» vom 18.5.2017:

Alltägliches?

Gut Ding will Weile haben.

In Hintertuggenheim kam es Ende des letzten Jahrhunderts zu einer Gasexplosion in einem Wohnquartier. Die Öffentlichkeit muss vermuten, dass zwei Monteure die Rohre nach Wartungsarbeiten zu früh in Betrieb genommen hatten. Es kamen dabei zwei Menschen zu Tode, es gab Verletzte und etliche Häuser wurden komplett zerstört. Haarsträubend war, dass einem Augenzeugen, des Handwerks kundig, zu Ohre kam, dass keine Pläne der Leitungen durchs Quartier in den Notfall-Einsatzwägen zur Verfügung standen. Die Hilfskräfte standen selber unter Schock und waren mit der Situation überfordert. Im letzten Moment schlossen sie den Haupthahn, bevor es noch zur weiteren Katastrophen kam.

Jahre später geschah folgendes Szenario: Ein Bagger zerstörte bei Strassenarbeiten ein Wasserrohr. Gleich daneben lag besagte Gasleitung. Der Zeuge von damals, wies den Fahrer an, sogleich die Schaufel zu senken und somit das Loch zu stabiliesieren, sowie pronto die Hauptleitungen zu schliessen. Erst nach Aufforderung der Bauleitung, die der Zeuge auf den Plan rufen musste, wurde die Massnahme getroffen. Pikant: Auch diesmal waren keine Pläne des Strassenzugs im Wagen!

Wie ich hören musste, kam gegenwärtig im legendären Quartier eine Leckage der Gasleitung zu Tage. Trotz der Vorgeschichte war es Jahre lang zu keiner Kontrolle gekommen. Über das Vorgehen betreffend der Reparatur sei man sich abteilungsintern nicht ganz einig, hiess es. Während die eine Seite meint, man müsste den Defekt sofort beheben, denkt die andere, es eilt nicht. Die Leitung sei momentan ja nicht in Betrieb und daher keine Gefahr in Verzug. Schriftverkehr diesbezüglich wurde nicht nur falsch adressiert, sondern auch an eine verkehrte Personen verschickt. Eine Korrektur dessen, sei trotz Terminierung für eine Begehung, nicht pressiert. Immerhin wurde nach etlichem Intervenieren versprochen, dass man sich Besserung vornimmt. Es ist zu hoffen, dass die Geschichte in Hintertuggenheim ein gutes Ende nimmt und mittlerweile Pläne der ganzen Stadt in allen nötigen Fahruntersätzen vorhanden sind.

Fragliche Geschichten dieser Art geschehen leider vielerorts. Oft müssen die örtlichen Ämter den Kopf dafür hinhalten. Unfair eigentlich. Da werden weiter, unbelehrbar, Löcher gegraben, einerseits ohne die davon eingeschränkten Anwohner darüber zu informieren und andererseits ohne zu wissen, ob besagte Aushübe auch wirklich nötig sind. Vielleicht sind ja hyperaktive Baggerfahrer am Werk? Wo erst die Polizei einschreiten muss, dass Sanität und Feuerwehr die Wege passieren könnten. Aber was schreib ich da vor mich hin: Wo gearbeitet wird, fallen Späne. Das muss man locker sehen. Meistens passiert ja zum Glück nicht so Einschneidendes. Ähnlichkeiten mit wahren Begebenheiten könnten übrigens stimmen.


Momo Appenzeller,
18.5.2017, 116. Jahrgang, Nr. 138.

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