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«Wandzeitung» vom 2.9.2017:

Alltägliches:

Lebenserwartungen.

Die LEBENSERWARTUNG ergibt sich aus den Genen und dem voraussichtlichen Gesundheitszustand, sofern sich das Wesen entsprechend vernünftig anstellt und auch höhere Gewalt nicht einwirkt. Es sind dann die Lebensjahre, die daraus resultieren. Dies bedingt also neben Vernunft auch eine gute LebensWARTUNG, wie man sich bettet, so liegt man dann. Je sorgsamer man mit sich umgeht, sich selber LIEBT und hegt und pflegt, desto bessere Voraussetzungen schafft man sich für ein langes, gutes Leben. Für dieses Gelingen ist das Umfeld aber auch massgebend und wie stark man sich von diesem beeinflussen lässt. Erfahrungen zeigen, dass man möglichst wenig LebensERWARTUNG haben sollte. Wünsche, Ziele, Hoffnungen und Zuversicht in allen Ehren, aber ERWARTUNGEN werden nicht immer belohnt.

Sie können Stress und Einschränkungen erzeugen und rauben viel Energie, was die LEBENSERWARTUNG wiederum heruntersetzt. Unsere Spezies macht sich selber und anderen gerne durch ERWARTUNGEN Druck. Was auch wieder mit Macht zusammenhängt. Ich frage mich, wie eng es in der Tierwelt damit aussieht. Dort erziehen auch die Eltern ihren Nachwuchs, sie bereiten sie aufs Leben vor und werden einen ERWARTUNGSINSTINKT haben, dass diese dann eine gute LEBENSERWARTUNG haben. Das Wikipedia setzt voraus, dass man vorausschauen können muss, damit man überhaupt Erwartungen haben kann. Dazu gibt es übrigens nur eine Steigerung und das ist die GROSSE ERWARTUNG.

Ich hatte schon immer Mühe damit, dass man umgangssprachlich sagt; sie ist IN (FREUDIGER) ERWARTUNG, wenn eine Frau schwanger ist. Das «ER-wachsen(d)e Leben» (auch mehrdeutig) darf man doch nicht als eine Selbstverständlichkeit anschauen? Es ist ein wunderbares Geschenk, wenn sich Nachkommen einstellen und sie aufwachsen dürfen. Aber ERWARTEN kann so schmerzhaft sein. Das ist ein feiner Unterschied. Es ist so ein UN-Wort, was mich auf ACHTUNG, in Bezug auf Vorsicht, aber auch auf Sorgfalt bringt.

Demut vor dem grossen Ganzen im Hinblick darauf, wie klein doch jeder Einzelne von uns ist – was haben wir schon ZU ERWARTEN? Dankbarkeit, welche Wünsche wir uns erfüllen können, was wir anderen erfüllen und andere uns erfüllen, kann auch eine Sinngebung sein. WARTEN ist manchmal ideal, weil sich einiges von selber erledigt, die Lösung ohne viel dafür tun zu uns kommt. Aber aus Angst oder Faulheit zu verharren, ist doch schwierig? Die ERWARTUNGSHALTUNG, die wir ans Leben haben soll uns also Halt geben. In Wahrheit birgt sie einen tückischen HinterHALT. Wir werden ausgebremst, wenn sich die Erwartungen nicht erfüllen.

ERWARTUNGSTREU ist nicht jemand, der zwanghaft Erwartungen hegt. Das Wort kommt aus der Mathematik und beschreibt einen Schätzer, dessen ERWARTUNGSWERT gleich dem zu schätzenden Parameter ist. Was bedeutet, dass er im Mittel vieler Stichproben liegt. Das wird dann wieder gewichtet und wichtig und hat Wert. Was wiederum gut ist. Also wieder eine freudige Erwartung, die erfüllt wurde?

 


Momo Appenzeller,
2.9.2017, 116. Jahrgang, Nr. 245.

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