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«Wandzeitung» vom 28.3.2017:

Schwache Rechner, fragwürdige Politik:

Rentenreform auf Abwegen.

Nun ist es also passiert: Die Linken setzten ihre Forderungen zur Rentenreform mit dem knappst möglichen Resultat im Nationalrat nach Vorgabe des leider linkslastigen Ständerates durch. Sie feiern dieses Ergebnis schon als Errungenschaft für ihre Anhänger. Einiges stimmt für mich bei diesem Ergebnis nicht. Die Haltung der CVP: Ich meine noch immer, die CVP stehe für eine senkrechte bürgerliche Politik ein. Ich frage mich, ob dieser «Schachzug» der CVP mit ihrem Hang nach links zu mehr Wählern verhilft. Immer mehr komme ich bei meinen Überlegungen zur Rentenreform «à la Parlament» ins Grübeln. Wer kann sich erlauben, zwei Sachen miteinander so zu vermischen, dass angeblich niemand mehr aus der Sackgasse herauskommt, in die sich Bundesrat und Parlament verrannten?

Natürlich meine ich, dass es ehrlicher wäre, die AHV und die Pensionskasse auseinander zu halten und jedes für sich zu regeln. Die Frage nach der Einheit der Materie wäre dann auch auf der sicheren Seite. Nun werden wir also den einzig möglichen Vorschlag in Form eines Abstimmungsbüchleins zur Volksabstimmung auf dem Tisch haben. Mit der Drohung, dass ein Nein an der Urne eine wahre Katastrophe für die Schweizer Bevölkerung bedeute, wird heute schon auf fragwürdige Weise die Werbetrommel für ein Ja gerührt. Dabei muss beachtet werden, dass uns das Abstimmungsbüchlein mit falschen oder unvollständigen Zahlen und Argumenten schon mehrmals das Blaue vom Himmel versprach.

Wer sich nicht anders zu helfen weiss, ist selber schuld, wenn das Volk die angerichtete Suppe nicht auslöffeln will. Zur Ungleichheit: Wer kann schon jubeln über 70 Franken mehr AHV für die Neurentner, während alle bisherigen Rentner leer ausgehen? Sind jetzt plötzlich nicht mehr alle Bürger gleich vor dem Gesetz?

Und die Finanzierung? 70 Franken mehr für alle Neurentner tönt schön und gut. Bezahlt wird über die Mehrwertsteuer. Natürlich trifft dies genau die untersten Schichten am meisten, wenn sie für jeden Liter Milch und für jedes Brot mehr bezahlen müssen. Aber das verschweigen oder verharmlosen die Befürworter natürlich. Leider trifft es die Schwächsten der Gesellschaft gleich nochmals. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer würden unsere Produkte teurer. Den Exportbranchen passt das überhaupt nicht, weil die Schweizer Produkte ohnehin schon zu teuer sind.

Logischerweise werden noch mehr Stellen abgebaut, ins Ausland verlagert oder durch Roboter ersetzt. Und wen trifft’s am ehesten? Die unqualifizierten Angestellten. Die Spirale abwärts dreht sich weiter. Immer noch wehren sich die Gewerkschaften gegen die Erhöhung des Frauenrentenalters 65. Gemäss Lebenserwartung müsste das Rentenalter der Frauen gar höher sein als jenes der Männer! Nein, so geht das nicht! Haben denn alle Angst vor den Drohungen der gegnerischen Politiker? Kann denn wirklich kein anderer Vorschlag überzeugen?

Sicher schon. Wie wär’s mit der Reduktion der Maximalrente und der gleichzeitigen Erhöhung der Minimalrente der AHV um je 30 Franken? Wenn Ihnen dieser Vorschlag zusagt, lesen Sie die Grossbuchstaben bei jedem Abschnitt!


Walter Fuchs,
28.3.2017, 116. Jahrgang, Nr. 87.

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