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«Wandzeitung» vom 30.1.2017:

Schaffen wir eine Winterthurer Kulturmeile:

Winterthur: Kulturhauptstadt Europas?

Vergangenes Jahr präsentierte die FDP ihre Vision 2050 von Winterthur. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist die Kultur. Jetzt folgen konkrete Schritte zu deren Umsetzung. Vor einer Woche reichte die FDP-Fraktion im Grossen Gemeinderat ein ganzes Paket an Ideen ein mit dem Ziel, die Kultur in Winterthur langfristig aufzuwerten. Denn trotz renommierten Kulturinstitutionen geniesst die Stadt nicht jene Aufmerksamkeit, die ihr aufgrund ihrer Sammlungen und ganz generell ihrer kulturellen Vielfallt eigentlich zustehen sollte.

Dazu gehört auch etwas mehr Selbstbewusstsein. Warum zum Beispiel kann Winterthur nicht auch Kulturhauptstadt Europas werden wie viele andere Städte in Europa? Seit 1985 wird der Titel Kulturhauptstadt Europas jedes Jahr an eine oder zwei Städte vergeben. Die Auszeichnung ist ein Impuls für kulturelle Veranstaltungen und Innovation. Oder schaffen wir eine Winterthurer Kulturmeile. Bereits vor Jahren wurde aus FDP-Kreisen die Idee laut, an der Stadthausstrasse eine Museumsmeile zu verwirklichen. Immerhin kriegen das Kunstmuseum und das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten organisatorisch jetzt ein gemeinsames Dach. Nun geht es darum, die Idee zu erweitern und zu konkretisieren. Die Kulturmeile würde auf bestehenden Gebäuden und Institutionen aufbauen und könnte z.B. auf dem Sulzer Areal mit der Halle 53 beginnen und über einen noch zu schaffenden Platz der Künste zum Museum Oskar Reinhart und Kunstmuseum über die Villa Flora bis hin zum Fotomuseum führen. Der Platz der Künste wäre ein Treffpunkt für Kulturschaffende, ein Ort, wo man Kunstwerke der Öffentlichkeit präsentiert und wo sich die Kunstschaffenden dem Dialog mit dem Publikum stellen.

Ob man will oder nicht, die Vermarktung ist in unserer von Kommerz geprägten Welt wichtig. Was St. Moritz, Verbier und andere teils mondäne Orte als Tourismusmarke geschaffen haben, könnte Winterthur mit der Schaffung und Entwicklung einer langfristigen Kulturmarke ebenfalls erreichen. Und zu guter Letzt braucht es eine langfristig gesicherte Finanzierung. Nur eine solche kann Planungssicherheit vermitteln. Angesichts der seit Jahren angespannten Stadtfinanzen wird dies sicher zu einer grossen Herausforderung. Anderseits ist Winterthur eine Kulturstadt von nationaler und internationaler Ausstrahlung. Finanzielle Beiträge zu Gunsten der Kultur sind durchaus als Investitionen in einen noch attraktiveren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt Winterthur zu verstehen.

Ziel all dieser Ideen ist es, die öffentliche Diskussion noch stärker anzukurbeln um das Kulturschaffen in Winterthur nachhaltig zu unterstützen. Wir dürfen in den nächsten Monaten gespannt sein, wie die Reaktionen ausfallen und vor allem wie sich der Stadtrat in diesen Fragen zu positionieren gedenkt. Immerhin geht es um ein Kernthema. Winterthur ist eine profilierte Kulturstadt und hat auch den Anspruch, das zu bleiben.


Dieter Kläy,
30.1.2017, 116. Jahrgang, Nr. 30.

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