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«Wandzeitung» vom 30.9.2017:

Die beiden Beiträge, über die in Bälde der Kantonsrat beraten wird, sind zu genehmigen:

Sichere Zukunft für das TZ.

Seit bald 50 Jahren betreibt die Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich, TZ, mit einem Ensemble von professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern ein mobiles Berufstheater, das als Wanderbühne vor allem in den Gemeinden auftritt. Gezeigt werden Komödien, Tragödien, Vorstellungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Pro Spielzeit werden 100 bis 150 Vorstellungen aufgeführt und 5 bis 7 Neuproduktionen erarbeitet. Rund 24 000 Zuschauerinnen und Zuschauer folgten 2014-2015 den Vorführungen. Domiziliert ist das Theater in Winterthur.

92 Gemeinden sind Genossenschafter und bezahlen Beiträge. Daneben sichert ein Rahmenkredit des Kantons das Schaffen des TZ. Dieser Rahmenkredit hat bisher über 6 Jahre 11,9 Mio. betragen und soll für die Spielzeit 2018-2019 bis 2023-2024 auf 13,8 Mio. aufgestockt werden. Jährlich macht das neu 2,3 Mio. oder zusätzlich Fr. 300 000 aus. Für den Ausbau der Infrastruktur und der Bühnentechnik wird dem TZ zudem ein Beitrag von maximal Fr. 900 000 aus dem Lotteriefonds entrichtet. Die beiden Beiträge, über die in Bälde der Kantonsrat beraten wird, sind zu genehmigen. Dem jährlichen Zusatzbetrag von Fr. 300 000 stehen klar definierte Positionen gegenüber. Einerseits geht es um eine Anpassung des Finanzmodells, das Mindereinnahmen von Gemeinden (Genossenschaftsbeiträge) von rund Fr. 180 000 kompensieren soll. Für verbesserte Kommunikation und eine noch Ziel gerichtetere und noch professionellere Information der Gemeinden sind neu 50 000 vorgesehen.

Auch die Theaterpädagogik entwickelt sich. Für eine intensivere Zusammenarbeit mit den Schulen werden Mehrkosten von Fr. 110 000 veranschlagt. Das TZ bietet spezielle Vorstellungen für Kinder und Jugendliche. Von diesem Angebot werden primär die Schulen in den kleinen und mittleren Gemeinden profitieren. Neben diesen wiederkehrenden Beiträgen soll aus dem Lotteriefonds ein einmaliger Beitrag von Fr. 900 000 zur Erneuerung der Technik und Bühneninfrastruktur gesprochen werden. Auch dieses Ansinnen ist zu unterstützen.

Trotz der Beitragserhöhung bleiben die Kulturausgaben insgesamt gleich. Der Beitrag soll durch die Fachstelle für Kultur des Kantons Zürich bei den Lotteriefondsmitteln entsprechend weniger ausgeschöpft werden.

Profitiert die Stadt Zürich vor allem vom Opernhaus, Winterthur von ganz verschiedenen Kulturbeiträgen des Kantons zugunsten der Musik und Museen aller Art, so stellt das TZ regional die kulturelle Grundversorgung im Theaterbereich sicher und stiftet als Wandertheater vor allem für die ländlichen Gemeinden wertvollen Nutzen. Die vorgesehenen Massnahmen sind notwendig, um einen langfristigen Betrieb zu ermöglichen.

Gerade in einer Zeit wachsender Digitalisierung hat das Theaterschaffen nichts von seiner Aktualität und Bedeutung verloren. Die Gemeinden werden die relevante Bezugsebene für das TZ bleiben. Mit der zunehmenden Mobilität der Bevölkerung und der Urbanisierung des Kantons wird das TZ aber in Zukunft nicht mehr einfach nur das Theater für die ländliche Bevölkerung sein können, sondern den Ansprüchen aller Zielgruppen genügen müssen. Dafür sollen die nötigen finanziellen Grundlagen geschaffen werden.


Dieter Kläy,
30.9.2017, 116. Jahrgang, Nr. 273.

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