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«Wandzeitung» vom 6.5.2017:

1. Mai in Winterthur:

Völker, hört die Signale!

Zu welcher Gruppe gehören Sie? Zu der, die den 1. Mai in erster Linie als willkommenen freien Tag anschaut und sich jeweils etwas ärgert, wenn er mal wieder auf einen Samstag oder Sonntag fällt? Oder zu der Gruppe, die demonstrativ ihrer normalen Arbeit nachgeht und sich über die geschlossenen Geschäfte nervt? Oder gehören Sie zu denen, die sich am Morgen wetterfest einkleiden, um dann zur Kundgebung und zum anschliessenden Fest zu gehen?

Ich bin ganz klar Teil dieser letzten Gruppe. Einmal im Jahr feiert sich die Linke, geht auf die Strasse und macht sich lautstark bemerkbar. Zugegeben, einige Parolen kommen etwas verstaubt daher und das gemeinsame Absingen der Internationalen hat einen leicht antiquierten Touch. Und dennoch sind sie aktuell wie eh und je.

Völker, hört die Signale! Macht euch Sorgen um unsere Welt, die aus den Fugen gerät! Entsetzt euch über die Machtansprüche der Trumps, Putins, Erdogans und Le Pens dieser Welt. Wehrt euch dagegen, dass sich wenige Leute auf Kosten vieler bereichern und hemmungslos alles daran setzen, ihre Machtposition auszubauen, ohne Rücksicht auf Verlust.

Das Motto der Winterthurer 1. Maifeier dieses Jahr hiess «vor Profit» und richtete sich gegen die Privatisierung des Kantonsspitals und der IPW. Am 21. Mai entscheidet die Stimmbevölkerung des Kantons Zürich über diese beiden Vorlagen ab.

Ich möchte kein Gesundheitswesen, das sich in erster Linie an Gewinn und Profit orientiert. Ich möchte Spitäler, die sich für die Gesundheit aller engagieren, unabhängig davon, ob es rentiert oder nicht. Und ich möchte Spitalmitarbeitende, die nicht auf dem Zahnfleisch gehen, weil sie absolut am Limit ihrer Leistungsfähigkeit arbeiten, um möglichst viel Gewinn einzufahren.

Das ist keine Schwarzmalerei, denn es gibt genügend Beispiele privatisierter Krankenhäuser, die wenig lukrative Angebote, wie Geriatrie, Pädiatrie, Psychiatrie etc. gestrichen haben und sich auf die gewinnbringenden Sparten beschränken.

Dass sich Privatkliniken auf ein Luxusangebot beschränken, ist in Ordnung. Damit wäre aber dann dieser Bereich abgedeckt. Ein Kantonsspital hat den Auftrag, eine gesundheitliche Grundversorgung zu garantieren, im Sinne eines zuverlässigen Service Public.

Ich möchte, dass das KSW und die IPW auch in Zukunft diesem Auftrag verpflichtet sind. Selbstverständlich sollen auch sie wirtschaftlich arbeiten. Allfällige Gewinne gehören jedoch der Allgemeinheit und sollen in den Betrieb und in dessen Weiterentwicklung investiert und nicht als Dividenden an profitorientierte Aktionäre ausgeschüttet werden. Also, Volk, höre die Signale, wehre dich gegen Machtgelüste und Profitgier!

Ich werde am 21. Mai zweimal Nein sagen zu den Gesetzen über die Kantonsspital Winterthur AG und die Integrierte Psychiatrie Winterthur-Züricher Unterland AG. Machen Sie doch mit!


Christa Meier,
6.5.2017, 116. Jahrgang, Nr. 126.

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