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«Wandzeitung» vom 6.12.2017:

Rieterareal:

Ein Areal mit Potenzial.

Die Geschichte des Rieterkonzerns geht bis ins Jahr 1795 zurück. Damals gründete Johann Jacob Rieter sein erstes Geschäft für den Handel mit Baumwolle in Winterthur und legte damit den Grundstein für einen Weltkonzern.

1833 erwarb die Firma Rieter das 1240 gegründete Dominikanerkloster in Töss, wo auch heute noch der Sitz der Firma ist. Auf diesem Gelände wurde 1854 die erste Rieter Maschinenfabrik erbaut. Im Jahr 1870 waren bereits 1000 Arbeiterinnen und Arbeiter beim Betrieb angestellt. Rieter wurde zu einem der wichtigsten Arbeitgeber Winterthurs und und prägte das Bild der Industriestadt mit Strahlkraft in die ganze Welt massgeblich mit.

In den letzten Jahren sah es dann aus Sicht der Angestellten weniger rosig aus. Als das Unternehmen im Jahr 2015 200 Stellen in Winterthur abbaute, verlor jede(r) 4. Arbeitnehmende seinen / ihren Job.

Im Moment ist Rieter daran, Pläne für das ca. 100 000 m2 grosse Areal zu schmieden. In Zukunft wird der Konzern nur noch knapp einen Drittel davon selber brauchen. Rund 70 000 m2 werden demnach für andere, neue Nutzungen frei.

In den letzten Jahren wurden diverse ehemalige Industrieareale in Winterthur neu gestaltet. Oft gab es in einer ersten Phase kreative Zwischennutzungen, bis man wusste, in welche Richtung es längerfristig gehen sollte. Insbesondere bei den grossen Sulzerarealen in Neuhegi und im Tössfeld entstanden und entstehen so neue, spannende Quartiere.

Um die verschiedenen Interessen der Grundbesitzer, Investoren, der Stadt und der Nutzerinnen und Nutzer zusammen zu bringen, waren und sind sorgfältige Prozesse nötig. Mittels Gestaltungsplänen können Vereinbarungen zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen festgelegt und Rahmenbedingungen gesetzt werden.

Einen solchen Prozess braucht es dringend auch fürs Rieterareal in Töss. Durch die angestrebte Umzonung des jetzigen Industriegebietes wird das Areal eine erhebliche Wertsteigerung erfahren. Diese Planungsgewinne bieten Verhandlungsspielraum und müssen unbedingt in der einen oder anderen Form auch an die Stadt fallen, um anstehende zusätzliche Infrastruktur in Form von Verkehrserschliessung, Kanalisation, Energie- imd Gesundheitsversorgung, Einkaufsmöglichkeiten, Treffpunkten sowie Schulen, Kinderbetreuung etc. schaffen zu können.

Ideen sind zu Hauf da: Die Menschen in Töss wünschen sich Schulraum, insbesondere eine Turnhalle, eine Öffnung des Tössufers, günstigen Wohn- und Gewerberaum, Quartiertreffpunkte, etc.

Um die Bedürfnisse der Tössemer Bevölkerung mit zu berücksichtigen, ist es unumgänglich, dass es einen partizipativen Entwicklungsprozess gibt, bei dem auch die Bewohnerinnen und Bewohner von Töss involviert sind.

Um dies zu gewährleisten, brauchen wir eine Stadtregierung, die sich nicht davor scheut, mit den Menschen dieser Stadt auf Augenhöhe das Gespräch zu suchen, und die es sich zutraut, Rieter gegenüber hinzustehen und eine angemessene Kooperation einzufordern.

 

 


Christa Meier,
6.12.2017, 116. Jahrgang, Nr. 340.

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