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«Wandzeitung» vom 31.12.2017:

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes neues Jahr!:

Hilf dir selbst 2.0!.

Der Begriff Selbsthilfegruppe wird nicht selten despektierlich verwendet. Die einen verwechseln ihn mit Selbstfindung, vermuten einen esoterischen Hintergrund, oder glauben, dass eine Selbsthilfegruppe aus lauter hilflosen Menschen besteht.

Das Gegenteil ist der Fall. Wer sich in einer Selbsthilfegruppe engagiert, will sich eben selbst aus dem Sumpf ziehen, und kann dabei auch anderen helfen. Er oder sie tauscht sich aus, lernt von anderen und gibt anderen hilfreiche Tipps aus eigenen Erfahrungen mit auf den Weg. Eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen oder gar eine zu gründen, braucht Mut, Kraft und Beharrlichkeit. Denn das Problem, der Schicksalsschlag, der jemanden zu diesem Schritt bewogen hat, ist damit natürlich weder gelöst noch verarbeitet. Es braucht eine intensive Auseinandersetzung und sicher auch die Fähigkeit zur Selbstreflektion. Eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen – beispielsweise weil man ein Leben lang von Angstzuständen geplagt wird, weil einen die Partnerschaft mit einem kranken Menschen an die Belastungsgrenze bringt, oder weil man nicht über den Verlust einer/s Angehörigen hinwegkommt – ist ein Ja zum Leben. Es ist ein Ja dazu, die Probleme anzupacken, aber auch ein Ja dazu, von anderen Erfahrungen zu profitieren, wenn das eigene Leben Kopf steht.

Seit mehreren Jahren engagiere ich mich für das Selbsthilfezentrum Region Winterthur. Dieses wird von einem engagierten, erfahrenen und fachlich sehr kompetenten Team geführt. Es ist eine Freude zu sehen, was diese kleine Organisation an Hoffnung und Mut vermittelt, und was sie täglich zu Erfolgserlebnissen beizutragen imstande ist.

Das Tolle an der Selbsthilfeorganisation ist, dass sie Anerkennung von Menschen, Institutionen und politischen Parteien mit jedwelcher Weltanschauung geniesst. So unterstützen Menschen mit sehr sozialer Einstellung die Selbsthilfe, weil diese wertvolle, präventive Aufgaben für die Gesellschaft übernimmt, indem sie Menschen in Schwierigkeiten unterstützt. Auch bürgerliche Kreise finden Gefallen an der Selbsthilfe, weil die Selbstverantwortung des Menschen im Zentrum steht, und weil dank der Selbsthilfe in einigen Fällen sogar der Schritt in die teure Gesundheitsmaschinerie (Arztbesuche, Medikamentenverschreibung) vermieden werden kann. Die Selbsthilfe kann also in jeder Hinsicht als Gewinn für alle betrachtet werden. Sie ist eine niederschwellige, günstige und sympathisch organisierte Lebenshilfe. Selbsthilfegruppen sind nichts für die Mottenkiste, Selbsthilfe ist ein Modell der Zukunft.

Ich freue mich, dass das Selbsthilfezentrum Region Winterthur bald 25 Jahre wunderbare Arbeit leistet und unterstütze die Organisation von Herzen gerne weitere Jahre. Tun Sie es auch mit einer Spende zum neuen Jahr: www.selbsthilfe-winterthur.ch.

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein frohes neues Jahr!

 

 


Karin Landolt,
31.12.2017, 116. Jahrgang, Nr. 365.

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