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«Wandzeitung» vom 16.1.2017:

Gute Rahmenbedingungen in der familienergänzenden Kinderbetreuung:

Gute Kinderbetreuung bringt alle weiter.

Diese Woche wird meine Grosse vier. Da wir am eigentlichen Geburtstag in den Ferien sind, wird die ganze Woche gefeiert. Zudem ist es in diesen Tagen ein Jahr her, dass ich nach vier Monaten Mutterschaftsurlaub mit meiner Kleinen wieder ins Berufsleben startete. Zwei für mich aktuelle und schöne Anlässe, um mal wieder über mein Steckenpferd zu schreiben. Um ein Plädoyer für eine zeitgemässe Familienpolitik zu halten. Gute Angebote und Möglichkeiten der familienexternen Kinderbetreuung bringen uns alle weiter: Unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Wir müssen die Hürden für die Eröffnung oder für den Betrieb von Kindertagesstätten tief halten und privates Engagement fördern oder sogar fordern – sei es innerhalb der Familie und im Bekanntenkreis oder von Seiten der Unternehmen.

Durch flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice-Lösungen können Unternehmen ihren Arbeitnehmern stark entgegenkommen. Wer in einem flexiblen Umfeld arbeitet, dem wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Dies gilt natürlich für Mütter wie auch für Väter – gerade bezüglich Akzeptanz von letzteren müssen wir noch einen Schritt vorwärts machen. An den Regulierungen für Kindertagesstätten arbeitet der Kanton laufend. Seit 2014 müssen Kinderkrippen für die Eröffnung kein schriftliches Betriebskonzept mehr vorlegen, und sie wurden administrativ entlastet. Nach wie vor ist der administrative Aufwand aber hoch, für die Politik besteht hier noch Handlungsbedarf.

Die Finanzierung der Kindertagesstätten liegt in der Kompetenz der Gemeinden. Die Stadt Winterthur hat eine neue Verordnung über die Kinderbetreuung im Vorschulbereich und in Tagesfamilien erlassen und damit Fehlanreize beseitigt. Neu werden Eltern mit steuerbarem Einkommen bis 85 000 Franken finanziell unterstützt, die Elternbeiträge entwickeln sich linear und die Eltern müssen 110 Prozent berufstätig sein. Das ist völlig richtig.

Denn zusätzliches berufliches Engagement oder allfällige Lohnerhöhungen werden nicht durch Mindersubventionen aufgehoben. Auch im privat organisierten Bereich ist freisinniges Engagement wichtig, wie folgendes Beispiel zeigt. Vor einigen Jahren wollte der Bundesrat die Kinderbetreuungsverordnung revidieren. Diese sah neu einen obligatorischen Kurs für Tanten oder Nachbarn vor, die ein Kind betreuen. Völlig überflüssig, denn Eltern sollen selbst entscheiden, wem sie ihr Kind anvertrauen, und welche Fähigkeiten diese Person haben soll. Nach einem entsprechenden Vorstoss durch die FDP-Fraktion wurde die Verordnung entsprechend abgeändert und erlassen.

Das Leben als berufstätige Mutter ist intensiv und sehr schön zugleich. Nur dank der grossartigen Unterstützung von unserer KiTa und aus meinem privaten Umfeld bringe ich Familie, Arbeit und Politik unter einen Hut. Unsere Mädchen werden wunderbar betreut. Dafür bin ich dankbar. Und ich engagiere mich weiterhin für eine zeitgemässe Familienpolitik und für gute Rahmenbedingungen in der familienergänzenden Kinderbetreuung.


Carola Etter-Gick,
16.1.2017, 116. Jahrgang, Nr. 16.

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