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«Wandzeitung» vom 17.3.2017:

Wählt zwischen links oder rechts:

Eine neutrale Mitte gibt es nicht.

Die Unterscheidung zwischen einer politischen «Linken» und «Rechten» geht auf die französische Revolution zurück. In der Nationalversammlung von 1789 sassen die Vertreter einer revolutionären, republikanischen Stossrichtung, denjenigen Kräften gegenüber, welche die Monarchie unterstützten. Ausgehend von der Forderung nach Gleichheit setzte sich die «Linke» für eine politische und gesellschaftliche Gleichberechtigung ein, während die «Rechte» die Notwendigkeit einer Ungleichheit zum Beispiel aufgrund von Begabung, Leistung und auch der Abstammung als gerechtfertigt ansah.

In der Anfangszeit der westlichen Demokratien bemühten sich die «Linken» allgemein um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter, um die Durchsetzung der Menschenrechte, eine Erneuerung der Gesellschaft und propagierten den gesellschaftlichen Fortschritt. Die Rechten hingegen traten für den Status Quo in Bezug auf politische und ökonomische Verhältnisse ein. «Links» und «Rechts» wurde so auch zu einem Spektrum zwischen fortschrittlich und konservativ. Auch heute stehen noch dieselben Vorstellungen im Zentrum des politischen Gegensatzes zwischen «Links» und «Rechts.» Wir haben bei der politischen Gleichberechtigung zwar einige Schritte machen können, auf der anderen Seite hat sich aber gerade mit der globalisierten Wirtschaft diese Grundsatzfrage nochmals deutlich akzentuiert. Eine Wirtschaft, die sich nur an ihren Zahlen orientiert, ist abstrakt und löst sich bewusst von ihrer Verantwortung für die einzelne Menschen, Regionen, Länder oder gar Kontinente.

Es geht nach wie vor um die Unterscheidung zwischen egalitärem und elitärem Denken, Entscheiden und Handeln. Hier gilt es Stellung zu beziehen, auch wenn man sich noch so gerne als «neutrale Mitte» bezeichnen möchte. Schlussendlich geht es immer um eine Position, welche man mit sogenannter «linker» oder «rechter» Antwort angehen muss. Wollen wir eine Bildung, die allen offensteht? Wollen wir eine Grundversorgung für alle erhalten? Sind wir für eine Gesundheitsversorgung, die allen gleichermassen zugänglich ist? Wollen wir einen Verkehr, der nicht Einzelautos, sondern den effizienten ÖV bevorzugt? Wollen wir Unternehmen, welche Verantwortung für Natur und Menschen übernehmen? Wollen wir eine Wirtschaft, die mit unseren Ressourcen sorgfältig umgeht? Wollen wir ein Asylsystem, das die globalen Herausforderungen gemeinsam angeht und sich nicht in seinem Wohlstand abschottet? ...

Für mich ist es heuchlerisch, wenn man hier keine Stellung bezieht und sich einerseits als fortschrittlich, ökologisch und nachhaltig bezeichnet, aber andererseits doch nicht zwischen der Wahl eines Grünen oder eines SVP-Kandidaten entscheiden kann. Die Differenzen sind da so klar, dass es doch nicht egal sein kann, ob die Mehrheitsverhältnisse in unserer Regierung so bleiben wie sie sind oder eben noch rechtslastiger werden sollen. Ich bitte daher alle Jürg Altwegg zu wählen, eine Wahl für eine fortschrittliche Gesellschaft im Sinne von uns allen und eben nicht einzelner.


Christoph Baumann,
17.3.2017, 116. Jahrgang, Nr. 76.

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