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«Wandzeitung» vom 27.1.2018:

Eine naheliegende Frage vor Wahlen:

«Weshalb soll man Sie wählen?»

Eine naheliegende Frage vor Wahlen. Gleichzeitig widerstreben mir irgendwie Fragestellungen à la: „Sagen Sie drei Gründe, weshalb man Sie wählen soll?“. Da denke ich jeweils: „Je nachdem kann es durchaus richtig sein, mich nicht zu wählen“. Wenn man inhaltlich für eine andere Politik einsteht. Wenn man grundlegend andere Werte, ein anderes Menschen- und Weltbild hat. Oder wenn man einfach irgendwo Dampf ablassen will. Über Sozialhilfebezüger (natürlich nicht jene, die es verdienen) oder Asylsuchende (natürlich nicht jene, die an Leib und Leben verfolgt sind), bin ich vermutlich die richtige Person – und somit eben genau die falsche, um sie zu wählen.

Ich sehe mich als Angebot. Ein Angebot, bei dem man weiss, wofür es steht. Acht Jahre Erfahrung als Stadtrat. Mit einem klaren (Smartspider)-Profil. Mit Erfahrungen im Umgang mit Krisensituationen. Angebot nimmt man, oder man lässt sie sein. Take it or leave it. Wählen. Oder nicht wählen. Das macht Demokratie aus. Als Sozialvorsteher setze ich mich seit bald acht Jahren dafür ein, dass alle einen festen Platz haben. Auch Armutsbetroffene, Flüchtlinge, Jugendliche und ältere Menschen. Dabei ist es wie allgemein im Leben: Nicht immer läuft alles nach Wunsch. Rückschläge gehören dazu. Und manchmal gibt es auch Niederlagen. Aber wir haben doch einiges erreicht und arbeiten Schritt für Schritt für ein weltoffenes, vielfältiges, ökologisches, sozial gerechtes und fortschrittliches Winterthur.

Ein Blick auf mein Smartvote-Profil zeigt, wofür ich stehe. Bei „Ausgebauter Umweltschutz“, „Offene Aussenpolitik“, „Liberale Gesellschaft“ und „Ausgebauter Sozialstaat“ lande ich im äussersten Ring (75 - 100), bei den anderen Themenfeldern bin ich klar unter 50, bei „Restriktive Migrationspolitik“ tendiere ich gegen Null.

Der Smartvote-Spider ist das eine. Interessanter ist der reale Test: Wie geht man in Schlechtwettersituationen oder mit ganz neuen Herausforderungen um?

Als ein Teenager-Geschwisterpaar Ende 2014 nach Syrien in den Jihad reiste, war Winterthur schweizweit im Fokus. Das interdisziplinäre Thema wurde 2016 mit der Schaffung der Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention dem Departement Soziales zugewiesen. Das Winterthurer Präventionsmodell wurde von Fachleuten exemplarisch und beispielhaft genannt. Das hat sicherlich auch mit glücklichen Umständen zu tun – solche Stimmungen können jederzeit auch wieder kehren – aber es wurde sicherlich vieles auch richtig angepackt.

Beim „Fall Flaach“, dem tragischen Tötungsdelikt, stand ich für Grundsätze unseres Rechtsstaates ein und gegen Vorverurteilungen. Als nicht absehbar war, ob die öffentliche Stimmung kippt, wie die Sache ausgeht. Das war für mich aber in diesem Fall – und auch ganz allgemein – nicht entscheidend. Handlungsleitend ist für mich ein Zitat von Vaclav Havel: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht“.

In diesem Sinne: Stehen wir für unsere Inhalte und unsere Werte ein, egal wie es am 4. März ausgeht. Und sorgen wir dafür, dass viele an die Urne gehen – damit es gut ausgeht.


Nicolas Galladé,
27.1.2018, 117. Jahrgang, Nr. 27.

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