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«Wandzeitung» vom 18.7.2018:

Alltägliches:

Vom Stress umzingelt. Teil 2.

70% vom Stress komme also von innen. Wie wurde er aber in uns angelegt? Auch wenn man es ungern sagt, vieles hat sich in der Hirnentwicklung der ersten 4 Lebensjahre verfestigt. Diese Altlasten gilt es nun anzugehen. Die Transaktionsanalyse nennt Bann-Botschaften wie z.B. „Sei nicht!“ (du bist ungewollt!), „Sei kein Kind!“ (verhalte dich erwachsen!) oder „Das schaffst du eh nicht!“ (du wirst nie erfolgreich sein!). Diese Einschärfungen vom Umfeld in der Kindheit sind erschütternd und begleiten uns oft ein Leben lang. Was die meisten nicht wissen, sie sind dann auch meistens unsere inneren Antreiber. Die, die uns dann selber in den Stress bringen. Aus dem „Sei nicht!“ kann beispielsweise der ständige Run nach Anerkennung werden oder aus dem „Das schaffst du eh nicht!“- "Ich muss ständig perfekt sein." Wenn wir das wissen, sind wir schon um einiges schlauer. Ziel wäre es, wenn wir alle Leute aus der Perspektive "Ich bin ok – du bist ok" betrachten könnten. Wenn Sie wissen wollen, wie oft Sie sich in welcher ICH-Position befinden, können Sie unter www.touchdown.ch/tdego einen Test machen.

Unsere innerne Antreiber sind gleichzeitig unsere Stärke, aber auch unsere Schwäche. Es ist ja gut, wenn wir den inneren Schweinehund besiegen können. Aber Stress macht letztlich krank. Es gilt wo immer möglich den Druck heraus zu nehmen. Dafür müssen wir wortwörtlich an unserer Einstellung arbeiten. Die Antreiber-Dynamik funktioniert so: zuerst ist da das Problem, die Aufgabe oder die Situation, die uns in Stress bringt. Der Antreiber ist sofort zur Stelle und meldet z.B. „Machs den anderen recht.“ Die Erfahrung aus Beziehungen, Verletzungen bringt die Folgerung: „Die mögen mich nur, wenn ich es ihnen recht mache.“ Und; „Ich bin nicht ok, wenn ich mache, was ich will.“ Darauf hin kommt die Überzeugung, z.B: „Es ist wie immer, es geht nicht um mich, nur um meine Leistung.“ Das Resultat aus allem gipfelt dann in Anspannung, Angst, Scham, Depression, Aggression oder Schuld.

Dass man sich umprogrammieren kann ist keine Mär sondern harte Arbeit! Aber wir sind ja sowieso ständig in Zwiesprache. Was spricht dagegen sich anstatt; „Streng dich immer an!“-„ Du musst nicht perfekt sein“ zu sagen? Oder anstelle „Sei immer stark!“-„Du darfst Schwäche zeigen?“ Seien Sie erfinderisch. Das sind Erlaubnistransaktionen. Sich selber gut finden ist eine schwierige Aufgabe, aber die Lösung von manchem Problem. Sofern man das Gegenüber auch für gut befindet. Auf diesem Weg finden wir uns immer wieder in Psycho-Spielchen. Warum? Sie bringen uns an fiese Ziele, wie z.B. Verstrickungen und Abhängigkeiten zu sichern, Verantwortung zu vermeiden oder indirekt um Zuwendung zu bitten. Im Drama-Dreieck wechseln wir von in 3 Rollen: Der Verfolger; ich bin ok – du bist nicht ok. Der Retter; ich bin ok – du bist nicht ok und das Opfer; Ich bin nicht ok – du bist (nicht) ok. Erst kam ich mir schlecht vor, als ich davon hörte. Inzwischen sage ich zu mir; „Ich darf Fehler machen, verbessere mich aber stetig.“


Momo Appenzeller,
18.7.2018, 117. Jahrgang, Nr. 199.

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