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«Wandzeitung» vom 12.6.2018:

Was wissen Sie über Bulgarien? Erst nach meiner Reise weiss ich:

Bulgarien grenzt auch an Griechenland.

Was uns in Bulgarien als Erstes aufgefallen ist, sind die Gramm-Angaben auf allen Speisekarten. Beim Risotto zum Beispiel schwankt das Gewicht je nach Restaurant zwischen 250 und 350 Gramm. Auch das Eis in den Eisdielen und die Kekse in den Bäckereien werden gewogen. Die Kellnerinnen und Kellner sind eher brüsk. «Das habe ich Ihnen doch schon gesagt», schmetterte uns einmal eine Kellnerin entgegen. Die Leute auf der Strasse wirken unaufgeregt, alles andere als südländisch. Im Bus verhalten sich die Menschen ebenso still wie in der Schweiz. Nur Betrunkene sind laut in Bulgarien – und ernten vorwurfsvolle Blicke ihrer Mitbürger.

Wussten Sie, dass die kyrillische Schrift von bulgarischen Mönchen entwickelt wurde? Dass Bulgarien eine slawische Sprache ist, fast identisch mit dem Mazedonischen, und nur zu etwa 30 Prozent mit dem Russischen verwandt? Wussten Sie, dass Bulgarien im Süden an Griechenland grenzt? Die anderen Nachbarsländer sind Rumänien, Serbien, Mazedonien und die Türkei. Das Essen ist schmackhaft, bodenständig, abwechslungsreich, eher schwer. Die Hauptstadt Sofia ist wie die ganze Region im Herzen Bulgariens grün, zumindest in dieser Jahreszeit, und von Hügeln und Bergen umgeben. Auf den einen liegt noch Schnee.

Sofia ist eine ruhige Hauptstadt mit schönen Gebäuden, viel Kultur und wunderbaren Rosen. Die gibt es im ganzen Land zuhauf, besonders viele im «Tal der Rosen». Ich glaube den Rosenduft noch immer zu riechen. Die bröckelnden Fassaden, die man auch in Lissabon oder in Süditalien sieht, stören nicht, sondern haben Charme. Beim ehemaligen Mineralbad in Sofia sprudelt warmes Wasser aus den Hähnen. Am 24. Mai 2018, einem Feiertag in Bulgarien, beobachteten wir, wie zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner ihre mitgebrachten Kanister mit dem gesunden Wasser abfüllten. Wir machten es ihnen gleich und verstauten unsere Flasche später im Koffer. In der Schweiz stiessen wir mit dem köstlichen Wasser an.

Wer durch Bulgarien reist, sollte mindestens ein Kloster besuchen. Zum Beispiel das berühmte Rila-Kloster in der Nähe Sofias oder das Bachkovo-Kloster in der Umgebung von Plovdiv. Wussten Sie, dass Plovdiv, zwei Bus-Stunden von Sofia entfernt, zur europäischen Kulturhauptstadt 2019 erklärt worden ist? Wir haben uns in die Stadt, die um drei Hügel gebaut ist, verliebt. Die Wege der wunderbaren Altstadt bestehen aus Pflastersteinen. An einem Ende der Altstadt befindet sich ein fantastischer Aussichtspunkt, an dem sich vor allem abends die einheimischen Jugendlichen treffen.

Im Juli und August ist es in Bulgarien mit der Ruhe vorbei. Denn da nutzen die Einheimischen und Touristen aus den Nachbarsländern ihre Ferien, um ans Schwarze Meer zu reisen oder sonst das Land zu entdecken. In der Nebensaison aber ist Bulgarien (noch) ein absoluter Geheimtipp. Vergessen Sie Prag, London, Paris et cetera. Der angenehme Flughafen Sofias befindet sich nur elf Kilometer von der Stadt. Auch die An- und Abreise sind absolut stressfrei.


Rosmarie Schoop,
12.6.2018, 117. Jahrgang, Nr. 163.

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