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«Wandzeitung» vom 7.5.2018:

Es gibt keinen einzigen guten Grund, Waffen zu nutzen und Brutalität einzusetzen:

Wer Gewalt anstiftet, ist bescheuert.

Der mächtige wie ohnmächtige Donald Trump ist derzeit wohl der unberechenbarste, brutalste und rücksichtsloseste Mensch auf unserer Erde. Vermutlich fehlt ihm jede Empathie und er überlässt seiner Lendengegend völlig freie Fahrt. Doch er ist nicht das einzige Übel, weil er gewaltbereite Kerle um sich schart. Es ist ein nicht nachvollziehbares Phänomen, das erstaunlichste, befremdlichste. Dagegen ist der clevere Wladimir Putin wohl ein braver Waisenknabe, weil er wenigstens eine Gewaltbremse in sich hat, zuerst denkt und dann handelt. Das ist immerhin ein bisschen beruhigend. Ein Waisenknabe ist er freilich auch nicht. Wenn Trump denkt, dann bombt er, wenn er gedankenlos ist auch, der überzieht Teile der Welt – die er für gefährlich hält – mit einem mit Bombenhagel. Der Trampkopf ist eine sehr gefährliche Waffe, voll von Aggressionen, und sein kaltes Herz gefüllt mit Gewaltgedanken, die sind wohl ein Faszinosum für ihn, den strahlenden Brutalo.

Es steht selbstverständlich keinem Menschen auf der Welt zu, zu foltern oder zu töten. Auch ein Staatsmann, der töten lässt ist ein eiskalter Mörder. Meine diesbezügliche Stunde der Wahrheit erlebte ich am 22. November 1963, als der US-Präsident John F. Kennedy in Dallas von zwei Gewehrschüssen tötlich getroffen wurde. Ich hatte keine Ahnung, dass es Menschen gibt, die Menschen töten. Und ich war am Boden zerstört, hatte über Dauer Schlafstörungen und diffuse Ängste. Ich brauchte meine Zeit, bis ich meine innere Ruhe wieder gefunden hatte. Ich weiss, dass wir in der Schweiz vom Schrecken vieler Kriege verschont blieben

1978 starben rund zwei Millionen Menschen in Afghanistan; 1984 fielen 45 000 Menschen in der Türkei; 1998 gab es in Somalia 500 000 Tote, im Irak 2003 eine Million sowie in Darfur 300 000, 2004: in Jemen starben 11 000, sowie in Pakistan 60 366 und 2006 in Mexiko: 15 000; 2009: 21 000 in Nigeria und in Abyei 5350; 2011 in Abyei 2011: 13 559 sowie 2013 im Südsudan 50 000 Personen.

Kriege sind grausam und Gewalt ist niemals eine Lösung. Betroffene Staaten und ihre Regierungen sollten immer und immer wieder versuchen, an den Verhandlungstisch zu sitzen, und so lange auf diplomatischem Weg gemeinsam alle beteiligten Parteien zu friedlichen Lösungen führen, im Bewusstsein, dass Kompromisse erreicht werden müssen, die für alle Beteiligten akzeptabel sind. Wenn klug und mit Bedacht verhandelt wird, ist es sehr wahrscheinlich, dass aus Feinden Freunde werden, welche durch ihre Weisheit und Geduld die Welt sicherer machen.

Laut Karl Kraus ist ein Krieg zuerst die Hoffnung, dass es einem besser geht, hierauf die Erwartung, dass es dem Gegenüber schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, dass es dem andern auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, dass es beiden besser geht. Denn wenn sich geborene Diplomaten finden, die so lange verhandeln, bis sie Freunde sind, dann ist zumindest ein Konflikt beseitigt. Und andere Menschen, die in die gleiche Situation geraten, können sich ein Beispiel nehmen, und ebenfalls reden, reden, reden ...

 


Guido Blumer,
7.5.2018, 117. Jahrgang, Nr. 127.

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Standpunkte:

8.5.2018, 09:22 Uhr.

alfred v. schrieb:

ich vermute, da hat sich ein (sinnentstellender) tippfehler eingeschlichen: nach karl kraus bringt der krieg die hoffnung, dass «es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht.» (zitiert nach ecosia)


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