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«Wandzeitung» vom 23.4.2018:

Kostspielige Folgen für Organisationen und ihre beteiligten Menschen:

Burnout - Digitalisierung - Mobbing.

Die Digitalisierung macht es nicht einfacher. Wer krank ist, egal ob es sich um Grippe oder ein anderes Leiden handelt, schleppt sich trotz Unwohlsein zur Arbeit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hält fest, dass mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer trotz Krankheit am Arbeitsplatz erscheint. Fast jeder Zweite geht eine Woche oder mehr pro Jahr krank arbeiten. Bei jedem Siebten sind es sogar drei Wochen und mehr! Die Erhebung einer Krankenkasse ergibt, dass 70% zur Genesung bis zum Wochenende warten; weitere 30 % gehen auch gegen den Rat des Arztes zur Arbeit. Hohe Arbeitsverdichtung, die Sorge um den Arbeitsplatz oder Arbeitsplatzverlust und eine schlechte Betriebskultur tragen dazu bei, sich einer hohen psychischen Arbeitsbelastung auszusetzen. Weitere Argumente sind Pflichtgefühl, Rücksicht auf Kollegen und die Furcht beruflich benachteiligt zu sein. (Quelle: TA vom 07.04.2018)

Die Furcht beruflich benachteiligt zu sein, nimmt mit der Digitalisierung zu. Denn selbst wer zu Hause bleibt und seine Krankheit ausheilt, muss sich ständig über alle elektronische Verbindungen selber orientieren, damit keine Information verloren geht. Heute wird nicht mehr geredet; oft gibt es keine Ansprechpartner. Die Digitalisierung ist die beste Technik, gemobbt zu werden. Wer die Informationen verpasst, ist beruflich weg. Präsentismus nennt sich dieses neue gesundheitsschädigende Phänomen.

Es mag eine leichte Erkältung sein, vorübergehendes Unwohlsein oder erträgliches Kopfweh. Da mag es gerechtfertigt sein, seiner Arbeit nachzugehen. Ein psychisches Leiden oder Rückenschmerzen können, wenn nicht chronisch, sogar ablenkend wirken. Doch bei den meisten anderen ernsten Geschichten ist Präsentismus problematisch, gar gefährlich. Das Risiko Kollegen anzustecken ist das eine; das andere, was zu chronischen Krankheiten bis zu Burnout führt, wenn man sich krank zur Arbeit schleppt oder zu Hause digital am Zepter bleibt, das andere. Da kranke Beschäftige weniger leistungsfähig sind, machen sie auch mehr Fehler oder verursachen unter Umständen mehr Unfälle. Ein weiter Grund gemobbt zu werden! Präsentismus am Arbeitsplatz oder Digitalisierung können die Arbeitgeber teuer zu stehen kommen.

Eine Studie zeigt, dass Mitarbeiter, die trotz Krankheit arbeiten, einem Unternehmen jährlich CHF 2500.- bescheren; das ist das Doppelte wie ein Kranker, der zu Hause bleibt – ohne digital präsent zu sein! Wer mit einer ernsthaften Krankheit zur Arbeit geht, gefährdet wegen Chronifizierung nicht nur seinen Körper und Geist, sondern auch seine Kollegen und Arbeitgeber. Doch welches innerbetriebliche Gesundheitsmanagement lässt es zu, Kosten minim zu halten, weil sich der Mitarbeiter die Ruhe nimmt und sein Leiden ausheilt? Die zunehmenden Toxine, seien es die Übersäuerung des Bindegewebes und der Lymphen oder die sich laufend kumulierenden pharmazeutischen Medikamente mit ihren Nebenwirkungen verursachen einen Teufelskreis, der die Menschen wortwörtlich körperlich und geistig verbrennen lässt. Wir brauchen dringend ein neues Gesundheitswesen, das unsere Gesellschaft weiterbringt als hohes Leid und Kosten zu generieren.


Heiner Dübi,
23.4.2018, 117. Jahrgang, Nr. 113.

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