Logo Wandzeitung
Herausgeber: Guido Blumer & Roger Rutz.
Archiv:   Blog:   Echo:   Home:   Kontakt:   Leitbild:   Partner:   Sponsoren:   Twitter

«Wandzeitung» vom 5.6.2018:

Wer die Bildung auf den Kopf stellt, lässt sich nicht abfüllen:

Alternativen sind entscheidend wichtig.

Was würde passieren, wenn Universitäten, Fachhochschulen und einzelne Abteilungen der ETH komplementär würden? So vieles, was wir Menschen so mir nichts, dir nichts als wissenschaftlich und erwiesen betiteln, bekäme plötzlich den Stempel "ergänzend" aufgedrückt. Die Bildung stünde auf dem Kopf. Doch eine Welt die auf dem Kopf steht, widerspricht dem Fortschritt. Wo bleiben die echten Alternativen, um wirklich Fortschritt zu erzielen und strategisch klug zu handeln? Nun bin ich sechzig Jahre jung und merke, dass sich die Fehlerquellen für echte Bildung keinen Deut verbessert haben. Im Gegenteil finde ich stetig die alten Brunnen, deren Wasser mich schon mit zwanzig wunderte. Wie kann man den Krug mit abgestandenem Wasser füllen und daraus trinken? Wie kann es sein, dass Menschen Quellen anzapfen, auch wenn ein innerlich lesender Spiegel im Wasser nichts erkennt, das körperlich entscheidend Zukunft hat?

Was soll ein Blumenkistchen für Schmetterlinge auf dem Hausdach urbanen Wohnens (mit Lift), wenn in den Vorgärten der Stadt die Igel mit den Rasenmähern-Robotern überfahren werden? Nehmen wir Menschen nicht schon lange wahr, dass die körperliche Distanz zwischen Rasenmäher-Robotern, Flyern und Rollatoren kleiner wird? Die Distanz bilden nämlich unsere Körper, die sich nicht bücken können (oder nur noch in Giraffenhaltung mit Arsch nach oben), in den Knie und im Rücken schmerzen und den Flyer als Vormodell zum Rollator geniessen. Die Lernbereitschaft der Menschen nimmt mit Annäherung an die Zivilisationskrankheiten ab. Oder nimmt die Gesundheit der Menschen ab und damit die Bereitschaft aus Fehlern zu lernen?

Warum machen wir Menschen über Generationen hinweg immer die gleichen Fehler und meinen, wir seien taktisch und strategisch klüger als die Generationen zuvor? Selbst das Dogma der Lebensqualität im Alter lässt sich nicht mehr aus der Schulstube unserer Zivilisation entfernen. Echte Alternativen könnten die Schlacke im Gehirn ausleiten! Wir müssten unsere politischen und wirtschaftlichen Sinne verändern. Wie aber, liebe Wandzeitung, wollen wir unsere Sinne verändern, wenn wir darauf bedacht sind, keine Schmerzen zu ertragen, um neue Erfahrungen zu machen? Braucht es überhaupt die Schmerzen in Rücken, Knie und Schultern, um das morbide Dreieckverhältnis aus Rasenmäher-Roboter, Flyer und Rollator zu verlassen, das wir schlechthin zur Errungenschaft unserer Zivilisation erklären?

In der Kommunikationswissenschaft gibt es eine Gebetsmühle die besagt, wir Menschen müssten zuhören können, um besser im Gespräch zu sein. Aus dieser Behauptung ist der Klassiker der gewaltfreien Kommunikation geworden. Der Bestseller liegt in beinahe jedem Büchergestell auf und bleibt dort liegen. Das ist auch besser so. Denn wer gewaltfrei kommunizieren will, muss keinen Bestseller in der Bücherwand haben, er muss empfangen und zuhören können. Der Kopfstrahl sagt uns, was unser Körper empfängt, sobald wir auf Empfang eingestellt sind.

Danach können wir ohne zeitliche Veränderung Antwort geben und aus dem Stand heraus argumentieren, was unser Mental für kritisch, klug, entscheidend und wichtig hält.

 


Heiner Dübi,
5.6.2018, 117. Jahrgang, Nr. 156.

Artikel als PDF downloaden

Zu diesem Artikel wurde noch kein Standpunkt abgegeben.

 

Veröffentlichen Sie als erste Person Ihren

Standpunkt*:

Name:

*Wir freuen uns sehr über Ihre Gedanken zum Text des Tages, bitten Sie jedoch, keine Personen zu verunglimpfen und deren Haltung mit Respekt zu begegnen. Danke schön. Verstösse gegen unser Leitbild werden indes nicht verbreitet.

 

Winterthurs kleinste Zeitung der Schweiz.