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«Wandzeitung» vom 16.5.2018:

Tagesschulden die auch so heissen dürfen:

Stadtzürcher entscheiden am 10. Juni.

Die Stadtzürcher Stimmberechtigten entscheiden am 10. Juni, ob weitere 30 Schulen als Tagesschulen geführt werden. Ein Pilotprojekt zu einem Modell, das wesentlich auf freisinnige Initiative zurückgeht und aus meiner Sicht als berufstätige Mutter riesige Vorteile bringt. Für Kinder und Eltern. Auch das Winterthurer Parlament denkt darüber nach – eine entsprechende Motion wird demnächst behandelt.

Das Tagesschulmodell verschmilzt die Hortbetreuung mit dem Schulunterricht. An Tagen mit Nachmittagsunterricht bleiben die Schüler über Mittag in der Schule. Die Kinder erhalten zu einem fairen Tarif von sechs Franken eine ausgewogene Mahlzeit und werden von Fachpersonal betreut. Dank verkürzten Mittagspausen von 80 Minuten wird der Betreuungsaufwand kleiner. Den Kindern bleibt nach der Schule mehr Zeit für Spielen, Hobbys oder Hausaufgaben – und die Eltern bezahlen weniger für die Mittagsbetreuung. Keine Umplanung zum Schuljahreswechsel.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird zudem dadurch verbessert, dass nach Möglichkeit alle Kinder einer Familie an den gleichen Wochentagen Nachmittagsunterricht haben. Und dies unverändert über die gesamte Schulzeit. Damit entfällt das stete Umplanen in der Familie zum Schuljahreswechsel, was Ruhe für die Kinder und für die Eltern bringt und auch das Ausüben von Hobbys erleichtert.

In einer Stadt wie Winterthur müssen wir solche zeitgemässen Lösungen ins Auge fassen. Die Stadt Zürich lässt sich die Einführung der Tagesschulen etwas kosten – über einen Kredit von 25 Millionen Franken wird abgestimmt. Aber man verspricht sich auch Effizienzgewinne und Kostenreduktionen. Dank verkürzten Mittagspausen und der besseren Auslastung von Infrastrukturen während der Schul- und Mittagszeit werden Synergien genutzt und Betreuungskosten gesenkt.

Ich werde das Projekt weiterhin beobachten und mich auch in Winterthur dafür einsetzen, wenn die Kostenreduktionen in Zürich tatsächlich erzielt werden. Vor allem, weil ich das pädagogische Konzept dahinter sinnvoll finde und sehe, dass Tagesschulen ein Gewinn für Kinder und Eltern sind. In einer Stadt wie Winterthur müssen wir solche zeitgemässen Lösungen – die vom neuen Volksschulgesetz auf kantonaler Ebene notabene ohnehin gefordert werden – ins Auge fassen.

 

 


Carola Etter-Gick,
16.5.2018, 117. Jahrgang, Nr. 136.

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