Von Apéros, Tagesschulen:

und verkehrsberuhigten Strassen.

Die Sommerferien stehen vor der Tür, meine ersten rund 60 Tage als Gemeinderätin sind vorüber. Ein guter Moment, kurz innezuhalten und die letzten Wochen Revue passieren zu lassen. Sie waren geprägt von neuen Eindrücken, einer reichen Palette an Themen und den Wahlen nach den Wahlen.

Von der Rechnung über eine verkehrsberuhigte Stadthausstrasse bis hin zur Landabtretung im Baurecht wurde vieles diskutiert. Auch im Bereich der familienexternen Kinderbetreuung – einem meiner Schwerpunkttehemen – standen mehrere Vorstösse auf der Traktandenliste.

So durfte ich mich dafür einsetzen, dass Winterthur die Einführung von Tagesschulen prüft. Das Tagesschulmodell verschmilzt die Hortbetreuung mit dem Schulunterricht. Es ist ein Gewinn für Eltern und Kinder. Die Kinder bleiben an vier Tagen pro Woche von 8 bis 15 Uhr in der Schule. Sie essen im Klassenverband zu Mittag und können dank kürzeren Mittagspausen am Nachmittag früher heimgehen als heute. Für die Eltern vereinfacht sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Und dank der Nutzung von Synergien werden die Kosten für die Kinderbetreuung tiefer. Es ist einfach ein zeitgemässes Schulmodell, das Winterthur als attraktive Unternehmens- und Familienstadt ins Auge fassen muss. Die FDP hat ein entsprechendes Postulat unterstützt.

Weiter habe ich mich dafür ausgesprochen, dass die aktuelle Tarifverordnung für Kindertagesstätten mit besonderem Blick auf eine Entlastung von Mittelstandsfamilien hin überprüft wird. Die seit 2015 geltende Verordnung ist fairer als die zuvor geltende – bei der Revision wurde das subventionsberechtigte Einkommen massgeblich gesenkt. Eine leichte Erhöhung kann durchaus Sinn machen, wenn nur die Arbeitszeit beider Elternteile subventioniert wird. Zentral ist jedoch, dass sich Leistung lohnt. Dass das Mehreinkommen der Familie also nicht vollumfänglich für Steuern, Gebühren und KiTa-Kosten verwendet wird. Das ist schon mit der aktuellen Verordnung nicht der Fall.

Nach den Wahlen gehen die Wahlen weiter. In der Konstituierung wurde die Ratsleitung gewählt – und anschliessend gefeiert. In der ersten ordentlichen Ratssitzung wurden alle Kommissionsmitglieder gewählt. Und vier Wochen später ging es um die Vertretung im Vorstand des „House of Winterthur“. Ich freue mich, dass die FDP dort weiterhin mitarbeiten darf – neu mit meiner Person als zweite Vertreterin des Gemeinderats. Besonders ein visionärer Blick auf unsere Stadt bringt uns weiter.

Über die Stadtentwicklung hat sich die FDP in der «Vision Winterthur 2050» Gedanken gemacht. Für ein Vorankommen Winterthurs kommt der ZHAW eine zentrale Bedeutung zu. Um zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen, müssen wir eine Willkommenskultur aufbauen, Regulatorien abbauen und die Idee eines zweiten Technoparks aufgreifen.

Mit den Überdachungen der Bahnlinie Vogelsang sowie der A1 bei Wülflingen werden zusätzlich benötigte Flächen geschaffen, und es wird der steigenden Verdichtung Rechnung getragen.

Carola Etter-Gick,
16.7.2018, 117. Jahrgang, Nr. 197.