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«Wandzeitung» vom 2.11.2014:

Alltägliches:

Bankwechsel macht lustig.

Nach meinem Kantonswechsel wollte ich die Hausbank wechseln. Dass das eigene Geschäftsstellen sind, obwohl sie denselben Namen tragen, wusste ich vorher noch nicht. Und dass sie unterschiedliche Mitgliederbeträge von beachtlicher Differenz nehmen auch nicht. In meinem Fall wurde das Ganze umständlich, obwohl ich keine Millionärin bin.

Ich musste also einiges neu eröffnen und demzufolge auflösen; Privat- und Sparkonto, 2. und 3. Säule sowie das Sparkonto meines Sohnes. Wegen Einnahmequellen an unterschiedlichen Daten durch den Chef, den Partner, den Sohn, die IV und den Ex-Mann war es heikel, den richtigen Zeitpunkt für die Auflösung der Konten zu bestimmen. Ich wartete ein paar Wochen und Ferien vom Sachbearbeiter ab und rief immer wieder an, um nachzufragen, wie weit das Projekt fortgeschritten sei. Man vertröstete mich, man wolle noch dies und das abwarten. Um dem Ganzen entgegenzukommen, hielt ich die Rechnungsstellung an die IV, für meinen Sohn, auf meinem Stappel, da dieser Eingang in meinen Saldo jeweils am Unberechenbarsten war. So vergingen Monate und ich kam ins Minus. Da machte ich Stunk! Ich wollte endlich alles unter Dach und Fach. Die neue Bank kam in die Gänge. Das Privatkonto wurde eröffnet und der Saldo vom alten Ort transferiert. Anstatt wie versprochen den hohen Mitgliederbetrag vom Sparkonto abzubuchen, kam er vom Lohnkonto weg. So konnten meine Rechnungen nicht bezahlt werden, da mir ja mittlerweile ein grosser Betrag des IV-Geldes für den Sohn fehlte.

Mein Lohn verschwand im Nirvana. Mein altes Konto konnte ich nicht mehr abfragen und auf dem neuen Konto war er nicht. Meine Recherchen ergaben folgendes Szenario: Bei der Postfinance muss man einen Dauerauftrag löschen und nicht wie angegeben bearbeiten. Mein Chef hatte zwar den neuen IBAN angegeben, in welchem ja bekanntlich die Adresse integriert ist. Aber im Adressfeld separat war immer noch die alte Bank gespeichert. Das Geld dort hin. Dies erfuhr ich erst, als ich vorsprach. Sie erklärten mir, dass die Bankkarte immer etwa zwei Arbeitstage vor dem Transfer gesperrt würde, um Missbrauch zu umgehen. In der neuen Bank war mir versichert worden, dass man beide nahtlos brauchen könne. Ebenso erfuhr ich am alten Ort, dass die Daueraufträge nicht wie versprochen durch die neue Bank gelöscht worden waren. Inzwischen hatten sie aber bereits neue erstellt. Mein Saldo war zu klein, als dass auch noch die Miete zweifach ausbezahlt worden ist. Die beiden anderen Doppelzahlungen konnten noch korrigiert werden. Der Lohn wurde ans neue Ort überwiesen und mein Vergütungsauftrag konnte endlich ausgeführt werden. Als ich dann mein Sparkonto überwachen wollte, um zu sehen, ob meine Mietkaution vom alten Vermieter endlich da sei, sah ich, dass die Karte für diesen Dienst immer noch nicht freigeschaltet worden war.

In den nächsten Tagen muss ich mit meinem behinderten Sohn einen Dauerauftrag machen. Meine Urkunde, dass ich seine Beiständin bin, ist hinterlegt. Mal sehen, ob sie es zustande bringen noch einen Bock zu schiessen. Schliesslich ist ja Jagdsaison.


Momo Appenzeller,
2.11.2014, 113. Jahrgang, Nr. 150.

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