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«Wandzeitung» vom 26.9.2014:

Isch doch wahr:

Die Welt in Winterthur – ist schön!

Chilliger Hintergrund-Sound, feinste Käse und Würste ausgelegt, italienische Stimmung – das ist Alltag in einem Winterthurer Altstadtladen. Kleingeld wechselt den Besitzer, frisches Obst und Gemüse werden eingepackt – das ist Stimmung auf dem Winterthurer Wochenmarkt. Gelächter, Frauen beim Schwatz, einen Cappuccino in der einen, den angebissenen Gipfel in der anderen Hand – täglich gesehen in unseren Winterthurer Strassencafés.

Wenn ich solche Szenen in meiner Heimatstadt beobachte, frage ich mich: Wieso überhaupt in Urlaub fahren? Worüber in aller Welt beklagen wir uns!? Sparen – wo? Dann bin ich versucht zu sagen: «Ach was – in Winterthur ist es doch so schön!» Führen wir uns vor Augen, was wir uns alles leisten können:

Wir bezahlen rund einen Zehntel unseres städtischen Budgets als Sozialleistungen aus – wir sind in Winterthur sehr sozial. Wir bieten sehr viel günstigen Wohnraum, in allen Quartieren – nirgends lassen sich gemäss Standortförderung Anzeichen einer Gentrifizierung oder Juppisierung nachweisen – wir leben gesellschaftlich durchmischt und ohne einen einzigen Snobisten-Stadtkreis. Wir leben sicher – wir sind die sicherste Grossstadt der Schweiz – noch immer!

Ausgebreitete Decken, spielende Kinder, Hundegebell – täglich gesehen in Winterthurer Parks. Offene Bars, schwatzende Gäste, heisser Sound – jeden Abend gelebt, hier in Winterthur. Bilder, Musik, Kunst – jeden Tag bereit, hier in einem Winterthurer Museums-, Konzert- oder Theatersaal. «Isch doch wahr!»

Zudem sorgen sehr viele engagierte Winterthurerinnen und Winterthurer dafür, dass unser Leben hier in unserer Stadt weiterhin lebenswert ist: Eine Kirche organisiert wöchentliche Treffs mit Müttern, spielen mit deren Kindern, helfen im Haushalt. Lädeler, Beizer und Barbetreiber stehen Tag und Nacht auf der Matte, um für das Wohl ihrer Kunden zu sorgen. Mehr als hundert Menschen setzen sich dafür ein, dass das Freilichttheater «Guete Bonjour» zum Erlebnis wird! «Isch doch wahr!»

Es ist auch eine Frage des Blickwinkels und des Willens, ob plötzlich alles nur noch schlimm sein soll, oder ob wir weiter auch das Gute und Schöne sehen, das uns unser tägliches Leben erleichtert, verschönert und bereichert, hier in Winterthur. «Isch doch wahr!» – Was meinst Du? Was denken Sie?

Stadtpräsident Mike Künzle scheint mit mir einig zu sein. Immer wieder betont er in den letzten Tagen und Wochen: «Fertig mit Jammere, Winterthur hat auch früher mehrere Krisen erfolgreich gemeistert!» Etwa das im Freilichtspiel «Guete Bonjour» thematisierte Beispiel: Ende vorletztem Jahrhundert befreiten die Franzosen erst Winterthur aus der Zürcher Herrschaft, nur um später wieder abzuziehen und die Winterthurerinnen und Winterthurer allein ihrem Schicksal zu überlassen. Ein Winterthurer schlussfolgert daraus zum Ende des Stücks: «Jetzt müend mer halt wieder sälber luege und oisi Problem wieder sälber löse!» So ist es – packen wir gemeinsam an, wir werden das auch diesmal schaffen!

 

 

 


Barbara Günthard-Maier,
26.9.2014, 113. Jahrgang, Nr. 113.

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