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«Wandzeitung» vom 3.8.2014:

Fantasietastisch:

Geisterhaftes Winterthur.

Schon mal Gelegenheit gehabt, ein waschechtes Gespenst kennenzulernen? Nicht? Dann wird es aber allerhöchste Zeit. Schliesslich wohnt eines ja zeitweise ganz in unserer Nähe. Und zwar nicht irgendein Gespenst, sondern das berühmte «kleine Gespenst» von Otfried Preussler, dem ich zum ersten Mal in meiner Kindheit begegnet bin und dessen Geschichte inzwischen Generationen von Kindern begeistert(e). Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Die Geschichte vermittelt sehr viel an Gefühlen wie Zugehörigkeit, Vertrauen und Mut sowie Lebensweisheiten wie die Frage, ob es wirklich sinnvoll ist, dass jeder Wunsch in Erfüllung geht.

Ab dem 15. August wohnt das kleine Gespenst bereits zum zweiten Mal auf der Mörsburg ob Stadel. Was ihm dort auf der Mörsburg und im nahen Städtchen alles passiert, was falsch programmierte Kirchturmuhren anrichten können, ob Erfüllungen von Wünschen wirklich wünschenswert sind oder wie schön es manchmal wäre, die Zeit zurückdrehen zu können, all das erfährt man dort.

Nachdem mir Freunde und Bekannte letztes Jahr hell begeistert erzählten, wie gut ihnen die Aufführung gefallen hat, finde ich es einfach «fantasietastisch», die Abenteuer des kleinen Gespenstes und seines Freundes dem Uhu Schuhu dieses Jahr selber hautnah miterleben zu dürfen, zu sehen wie Gemälde zum Leben erwachen, mich vom besonderen Ambiente der Mörsburg verzaubern zu lassen und mich selber plötzlich als Teil des Ganzen zu erleben.

Die zwei Produzenten dieser zauberhaften Produktion, Patrizia Gasser und Samuel Vetsch, haben, da sich die bereits existierenden Bühnenfassungen für das Freilichtschauspiel nicht wirklich eignen und sich teilweise am Buch vorbei bewegen, die Mörsburger Bühnenversion selbst geschrieben, die Geschichte wunderschön umgesetzt und inszeniert.

Das Herz der beiden Theaterprofis gehört schon seit längerem dem Kinder- und Familientheater. Mit Bravour meistern sie zu zweit die Aufgaben eines Zwölferteams. Sie sind nicht nur für die Produktion zuständig, sondern auch für Marketing, Aufbau, Sponsoring und Sekretariat. Und irgendwie haben sie sogar noch Zeit gefunden, ein Hörspiel zu produzieren, das pünktlich zur Premiere erhältlich sein wird. Kommt man in den Genuss, mit den beiden über ihr Projekt zu diskutieren, spürt man schnell, mit wie viel Herzblut und unendlicher Energie sie bei der Sache sind.

Grosse Herausforderungen waren sicher die extrem vielen Szenenwechsel, die Bühnenbilder, die auf das Ambiente der Mörsburg zugeschnitten werden mussten, sowie auch die passende Musik, die für diese Sommerspiele komponiert wurde.

Selbstverständlich kann das Innenleben der Mörsburg gerne auch besichtigt werden. Ich jedenfalls werde mir diesen Besuch sicher nicht entgehen lassen, es ist schon ein Weilchen her, seit ich sie das letzte Mal von innen gesehen habe.

Alle Kinder zwischen 5 und 120 Jahren, die unserem kleinen Gespenst gerne die Ehre erweisen würden, sind allerherzlichst eingeladen, bei Winterthur-Tourismus oder auf www.summertraeumli.ch im Vorverkauf eines oder mehrere oder auch «fantasietastisch» viele Billette zu erwerben.

Viel Vergnügen.


Irène Bodenmann-Meli,
3.8.2014, 113. Jahrgang, Nr. 59.

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