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«Wandzeitung» vom 29.8.2014:

Vor der Concordia-Wiedereröffnung interessierte sich die Bevölkerung vor allem für die Hausfarbe:

Orangen sind doch auch nicht grau.

Seit vielen Jahren schon, ist auf Nik Guggers Politfotografien eine violette Kravatte oder auch mal ein Hemd in diesem attraktiven Ton sein visuelles Markenzeichen. Die auch als dunkles Purpur genannte Farbe, gilt als jene des Geistes und der Spiritualität. Dieses gewählte Signal ist für das Mitglied der Evangelischen Volkspartei absolut kein Zufall.

Der religiös tief verankerte 44-jährige Sozialunternehmer und Coach rutscht demnächst vom ein bisschen gepolsterten Winterthurer Gemeinderatssitz auf die harte Bank im Zürcher Kantonsrat. Dort will er sich für eine leistungsfähige Wirtschaft mit sozialer und ökologischer Verantwortung engagieren. Er befürwortet eine starke und gesunde Gesellschaft, die Menschen fördert und integriert. Und in der Schule sollen Kinder optimal auf ihre persönliche und berufliche Zukunft vorbereitet werden. Der Jugendbeauftragte der hiesigen reformierten Kirche und Gesamtleiter der Fabrikkirche ist aber gar nie als graue Maus aufgefallen, im Gegenteil, er findet immer mal wieder Beachtung als bunter Hund. Vor Kurzem haben ihn deshalb die rund 60 delegierten Parteifreundinnen und Bündnispartner der EVP des Kantons Zürich zum Kandidaten für einen Sitz im Regierungsrat nominiert, so dass ihm gewiss die Rolle als Spitzenkandidat bei den Kantonsratswahlen zukommt.

Als aktiver Mensch hat er – nicht ganz nebenbei – auch noch sein Wohn- und Geschäftshaus von oben nach unten renovieren lassen und hierbei die Fensterrahmen wie die Simsen und die Läden in hellem Grau und die Fassade selbstverständlich ganz bewusst orange ausstaffiert. Diese wunderbar warme Farbe ist die der Geselligkeit, der Lebensfreude, des Optimismus wie des Vergnügens. Das passt! Denn im Parterre ist eine sehr stilvoll eingerichtete Gaststätte: Das kinder- und erwachsenenfreundliche Restaurant Concordia, mit separatem Saal, mediterranem Ambiente, marktfrischer Gourmetküche, Party-Services, Catering und zauberhafter Aussicht auf die Gartenterrasse mit üppig grünen Bäumen, dem schönen Brunnen und dem zwar einigermassen farblosen, aber dennoch attraktiven Quartier.

Die optisch aufs Lukullische abgestimmten Räume, möbliert mit schlichten und schönen Holztischen und -stühlen, sowie der Abstieg zu den Notdurfträumen, wie auch diese selbst, sind in origineller, liebevoller wie stylischer Weise bemalt, virtuos mit Alex-Zürcher-Bildern und schaurig schönen Spiegeln ausgestattet, die aus dem reichen Schatz von Rudi Bindella stammen, der für Nik in dieser Branche ein beglückend erfahrungsreicher Partner ist. So kann sich der Neuwirt durchs Schnuppern an der reichen gastronomischen Erfahrungen des schweizweit bekannten und erfolgreichen Gastgebers ganz gewiss seinen eigenen Weg finden.

Nicht diese interessanten Gastroinhalte haben die Menschen in unserer Stadt bewegt, sondern die Farbe der Hausfassade. Ämel sind im «Landboten» viele Leserbriefe zum Thema publiziert worden. Und ich meine, dass sich mehr Schreibende über die Farbe orange gefreut und nicht geärgert haben, wohl ganz im Wissen darum, dass auch die leckeren Orangen nicht grau sind, es sei denn, sie sind faul.


Guido Blumer,
29.8.2014, 113. Jahrgang, Nr. 85.

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