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«Wandzeitung» vom 3.7.2015:

Ab ins Puff!

Freier-Abend-Treffen.

Dr. Freud lässt grüssen! Da erhalte ich eine Einladung der SVP. Warum? Drei Monate lang war ich Mitglied der SVP – einige werden den Kopf schütteln, aber es ist wahr. Ich MUSSTE Mitglied werden, weil ich Mitglied der Schulpflege Stäfa werden wollte. Warum Stäfa? Das ist eine andere Geschichte. Kurzfassung: Zunächst hiess es, sie bräuchten einen Schulpfleger, der draus käme, da müsse man nicht unbedingt Mitglied einer Partei sein. Und dann wurde ich eben doch zu einer Partei eingeladen, zur SVP – ich musste mich vorstellen, war unvorbereitet, habe einfach gesagt, dass ich lesen und schreiben kann – Heiterkeit im Saal. Mitgliedschaft obligatorisch, gewählt, aber als überzählig ausgeschieden. Ade SVP. Trotzdem erhalte ich Einladungen, damit ich weiss, was so läuft. Nun eben für den 3. September: Da lädt Herr Zollinger zu einem Freierabend-Treffen ein. Er zählt die teilnehmenden Freier auf: Da werden neben Christoph Mörgeli auch Alfred Heer, Christoph Blocher, Roger Köppel, Thomas Matter und weitere Herren aufgeführt. Leider fehlt auf der Einladung der Ort der Veranstaltung, wahrscheinlich irgendetwas an der Langgasse, da ist man ja vor Ort. Was in dieser fröhlichen Runde Nathalie Rickli zu suchen hat, ist mir allerdings nicht klar. Noch dabei sind die Alderbuebe.

Ich habe zweimal hingeschaut, ob diese Mail, die ja immerhin an einige hundert Menschen verschickt wurde, tatsächlich ein Freierabendtreffen sei oder vielleicht doch nur ein Feierabendtreffen.

Klar, so was kann passieren: Ein Buchstabe zu viel, einer zu wenig, ein Tippfehler, daneben gegriffen – aber beim Durchlesen wäre es doch aufgefallen, oder? Dass die SVP öfters, beispielsweise in Inseraten oder Plakaten, danebengreift, das wissen wir längst. Dort sind es aber bewusste Danebengriffe. Also vielleicht doch ein Abend für Freier? Da wissen wir dann eventuell besser, was Nationalräte nach anstrengenden Sessionsabenden in Bern machen.

Ich werden jedenfalls an diesem 3. September gerne diesen Abend der SVP besuchen, wenn ich bis dann den genauen Ort erfahre, der weder im Programm noch in der Einladung erwähnt wird. Es wird so oder so ein spannender Abend – auf dem Podium sitzen ehemalige, gegenwärtige und zukünftige Nationalräte, mit Köppel, Matter und Blocher könnte es durchaus heiss werden, so heiss wie ein Freierabend eben sein kann. Zu Thomas Matter lese ich noch eine Bemerkung, die ihm dann wohl einiges ersparen wird: Er müsse früher weg ...

Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin überhaupt nicht gegen die SVP, überhaupt gegen keine Partei, bin allerdings auch nicht Mitglied, bin eigentlich überhaupt unpolitisch, bin eher für eine gemässigte Diktatur – nein: Eine Demokartie ist schon okay, wir sehen ja, wohin sie uns führt. Oder die Griechen.

Jedenfalls wünsche ich der SVP einen lustigen Freierabend und einen erfolgreichen Wahlkrampf.


André Bernhard,
3.7.2015, 114. Jahrgang, Nr. 184.

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Standpunkte:

4.7.2015, 10:04 Uhr.

Herbert Danzer schrieb:

Ist eine Demokartie eine Demokratie, in der die Regierenden mit dem Volk ein abgekartetes Spiel treiben?


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