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«Wandzeitung» vom 12.6.2014:

Solidiarität und Nächstenliebe sind notwendig:

Klonen? Nein danke!

«Der Führer schenkt den Klonen eine Stadt», sang die Punkgruppe Extrabreit in den unruhigen Zeiten, die den Beginn der 1980er-Jahre prägen sollten. Es war einer der mich bewegenden Songs in diesen bewegten Zeiten, in welcher ein Teil der Jugend sich aufmachte, nach dem Sinn unseres Tuns und Handelns zu fragen. Laut und offen den alles beherrschenden Tanz ums goldene Kalb zu hinterfragen, dem sich bei uns immer mehr unterzuordnen scheint. In unserer Gesellschaft, die sich fortschritts- und wachstumsgläubig immer noch und immer wieder der Illusion hingibt, die grossen Probleme auf unserem Planeten mit immer ausgeklügelter Technologie in den Griff zu bekommen. Dies, obwohl wir doch schon lange wissen, dass uns damit in Tat und Wahrheit immer mehr Bereiche aus der Hand zu gleiten drohen.

Heute werden bereits Pflanzen und Tiere geklont. Es sei noch nicht möglich, dies auch mit Menschen zu tun, wird uns gesagt. Werden wir es erfahren, wenn es dann eines Tages doch möglich werden sollte? Wenn dieser Alptraum aus der Welt des Science Fictions Realität geworden ist? Wird es dannzumal zu Klonierungen kommen, die einem - von wem auch immer bestimmten - genmanipulierten Idealtypus des neuen Menschen für eine neue, schöne Welt entsprechen werden, wie es die Gruppe Extrabreit in ihrem Song und Aldous Huxley in seinem Roman beschreibt?

Fragen, die viele Menschen beschäftigen und heute nicht abschliessend beantwortet werden können. Doch eines scheint klar: Auf der ganzen Welt sind Forscher daran, die kleine Zerlegung der Menschen zu üben, um sie dann einmal auch wieder zusammenbasteln zu können. Nach welchem Plan dies erfolgen wird, dafür werden ihre potenten Auftraggeber zuständig sein wollen. Verpackt wird diese Forschung einmal mehr als Geschenk für die Menschheit. Nach gut orwellscher Manier wird sie als Segen hingestellt, die nicht nur Erbkrankheiten, nein auch den Hunger von unserem Planeten verbannen wird. Auch die leidigen Umweltprobleme würden sich auf diesem Weg elegant lösen lassen. Statt den Wohlstandsmenschen unnötig in seiner bequemen Lebensweise einschränken zu müssen, könnte sein Organismus einfach an neue Umweltbedingungen angepasst werden. Dieser Machbarkeitswahn wird uns aber nicht helfen, die existentiellen Probleme dieser Welt zu lösen! Wir müssen uns vielmehr noch engagierter und konsequenter an diese Aufgaben machen. Jede und jeder von uns. Unsere Verantwortung können wir genauso wenig delegieren wie unsere Moral und Ethik.

Die Probleme, die wir zu lösen haben, bedingen vor allem anderen eine Veränderung unseres von Bequemlichkeit und Egoismus geprägten Handelns. Unser Tun muss das Miteinander vor das Gegeneinander stellen, national wie international. Solidarität und Nächstenliebe sind notwendig und nicht Ungerechtigkeit und Ausbeutung. Nur so werden alle Menschen dieser Welt einmal eine Chance haben, ein menschenwürdiges und nicht ein klonenhaftes Dasein zu führen. Es gilt uns, nicht unsere Gene zu verändern.


Ludi Fuchs,
12.6.2014, 113. Jahrgang, Nr. 7.

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