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«Wandzeitung» vom 21.2.2015:

Die Dreiuneinigkeit des politischen Spektrums schafft echten politischen Wettbewerb:

Polemik für eine politische Schweiz.

Die Parteienlandschaft der Schweiz wird zwar immer mal wieder durch eine neue Scheuklappengruppe ergänzt oder um eine beliebige Babbelschar: BDP, EVP, GLP, LPS und allem Bösen voran: SVP – bereichert wird sie seit langem nicht mehr. Das Geschwätz in der zunehmend sektiererischen Spartendenkerei der Politcliquen Helvetiens muss von konstuktivem Wirken für unser Land abgelöst werden. Und dazu würden drei Parteien vollends genügen, brav dem ABC nach: CP, FP, SP, basierend auf dem Konservativismus, dem Liberalismus und dem Sozialismus. Alles Andere ist nur Schall und Rauch!

Zur Schweiz gehört ein christliches politisches Bündnis, wenn es so was wie keine Dreifaltigkeit, sondern eine Dreiuneinigkeit der Classe politique geben soll, und das soll’s ja doch. Ein bisschen Streit muss sein! Und mit ihren allemal 100 000 Mitgliedern ist die Christliche Partei der Schweiz immerhin die zweitgrösste, also top gesetzt, mit einem in unserem Land relevanten religiösen Hintergrund. Erstaunen mag nicht unbedingt, dass die Partei der Finanzen noch mehr Anhänger hat, als die der Gläubigen, es gibt eben in der Schweiz einen noch tiefgreifenderen Glauben, als den zu Jesus Christus, nämlich den zum Fränkli. Und die Batzenpartei der Freigesinnten wird immerhin von 120 000 womöglich sogar 140 000 Mitgliedern in der Schweiz finanziert, beide Zahlen werden verbreitet. Das ist nichts im Vergleich zu unserer Bevölkerung von mittlerweile 8,081 Millionen Menschen. Schmerzhaft ist die beschämend kleine Mitgliedschaft von 33 000 SP-Kronen der Schöpfung. Das sind diejenigen 0,4 Prozent liebenswürdigen Leutchen, die vor allem ein Herz für alle Mitmenschen haben. Chapeau! Einsamkeit hat einen Parteinamen: SP, Sanfte Persönchen, allein auf der Welt der Bösen. Und für genau dieses Idealistenschärchen braucht’s eine Gutmenschen-Partei!

Die BDP ist voll unnützt, weil es mit der SVP ein Batzeli-Original gibt, das eh gar nichts bringt, ausser millionenteuerer Erfolgsverdorbenheit des grossen Chefs dieser machtgierigen Partei, der schon mal droht, er setze so viel Geld für seine Angliegen ein, bis er sein ersehntes politisches Ziel erreicht hat. Das geht jetzt gar nicht! Auf ihrer Website verkündete die SVP sehr mutig, sie sei mit 90 000 Mitgliedern die grösste Partei der Schweiz. Aber diese politische Gruppe, kann dem Freisinn künftig bestenfalls als rechter Flügel dienen, der sich endlich mal wieder zur Wirtschaftspartei wandeln muss und die überflüssige LPS grad auch noch einverleibt. Sie muss um Himmelwillen auch die KMU vertreten, weil das die SP verschläft.

Auch die edle EVP ist unnötig, weil sie eh christlich ist und beim C voll unter die Flügel huschen soll. Die BDP, ja mei, das sind die brüderlichen Defensivmenschchen, die Dienstfertigen, starr in ihrer Beobachtungshaltung haftend, wirkungslos, ohne Kraft. Und ja, die Kleinstgruppen der gespaltenen Grünen und Grünliberalen sollen ihre Lebenspolitplätzchen wieder im Kreise der Sozialdemokraten finden, von denen sie sich weiland als die vermeintliche Originalökologen abspalteten. Dabei waren die Roten schon grün, als die Grünen noch in die politischen Windeln kackten. Äxgüsi!


Guido Blumer,
21.2.2015, 114. Jahrgang, Nr. 52.

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Standpunkte:

10.3.2015, 01:09 Uhr.

Anita Hofer schrieb:

Und was ist die Lösung, lieber Guido? Die einzelkämpferische Leberwurst, die sich irgendwie nirgends zu 100 Prozent wohl fühlt? Oder doch die Entscheidung, die bestehende Situation nicht einfach doof zu finden, sondern sie so anzunehmen wie sie ist und sich dennoch dafür zu engagieren, was man richtig findet? Ohne sich in konformistischer Weise an seine Parteigspänli anpassen zu müssen, sondern mit der Möglichkeit eines gemeinsamen Denk-Nährbodens, aus dem auch sehr differenzierte und unterschiedliche Meinungen wachsen können. Es macht Sinn und ist menschlich, dass sich die Leute in Gruppierungen aufteilen, um sich für ihre Themen einzusetzen. Das war bereits so, als die Griechen in ihre Windeln kackten. :-)<br />
Die Lösung, liebe Anita, ist eben nicht die beleidigte Leberwurst, sondern die ständige Auseinandersetzung in Anstand. Heutzutage spaltet man sich lieber von einer – in Nuancen – anderen Partei ab, wenn die Debatten zu heftig erscheinen. Es entstehen eigentliche Politfarbkreise: von hellgrün bis dunkelgrün; von hellrot bis dunkelrot; hellblau-dunkelblau; sogar blaugrün gibt’s und schwarz und weiss. Konfrontation, Diskussion, Kooperation ist die mühsame, aber letztlich wunderbare Alternative.


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