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«Wandzeitung» vom 24.2.2015:

Alltägliches:

Wenn einer eine Reise tut.

Es war eine einmalige, besondere Sache gewesen. Der erste Platz bei einem Wettbewerb zu gewinnnen und dank dessen eine Nacht zu verbringen im Viersternhotel, mit Vier-Gang-Menü. Wir hatten uns noch nie so etwas geleistet. Immer andere Prioritäten gehabt. Ich hatte das Ereignis auf meinen Geburtstag verlegt und einiges an Geschenken im Gepäck; der Talisman einer Freundin, Essensgeld vom einen Bruder, Fahrkartengutschein vom anderen, Shoppingkarten von der Schwester und den Schwiegereltern in spe. In den Tagen zuvor hatte es endlich geschneit. Nicht dass ich darauf besonders scharf gewesen wäre. Aber fürs Ambiente, hoch über dem Bodensee, war es ideal. Ich hatte mir vorgestellt, wie mein Schatz und ich im Panoramabad in die winterliche Landschaft blicken und die Lichter an verschneiten Tannen geniessen. Manchmal gehen Wünsche in Erfüllung.

Kurz vor 13 Uhr fuhr der Zug in Richtung Appenzellerland. Auch die neonfarbene Plastikbrille war mit dabei. Mit ihr und einem skurrilen Selfie hatte ich den Facebook-Wettbewerb vom Tourismusverband gewonnen. Wir wollten pünktlich um 14 Uhr das Zimmer beziehen und die geschenkte Zeit in unserer Luxusunterkunft ausnutzen. Kinder, Katze und Sorgen hatten wir daheim gelassen. Staunend fuhren wir mit dem doppelstöckigen Postauto durch die dick verschneite Winterlandschaft. Weit konnte man nicht sehen, alles war in dickes Weiss gehüllt. Wir hatten kaum Verspätung und wurden von Hotelier und Personal herzlich empfangen. Alle gratulierten mir zum Geburtstag. Am Abend war unser Sitzplatz liebevoll dekoriert.

Unser Zimmer war stilvoll eingerichtet. Wir spielten ein bisschen Hoteltester, fanden aber nur ein paar Kleinigkeiten. Dass der Sitzplatz voller Schnee war, fand ich nicht so prickelnd, man konnte die Tür kaum öffnen zum Lüften. Aber wegen einer Nacht wollte ich nicht reklamieren. Das Design des Zimmers zog sich durchs ganze Haus fort. Da waren zwei Künstler federführend, der eine auf Blumenwiesen, der andere auf Pailletten spezialisiert. Der Wellnessbereich war topmodern. Wir nutzen das Kräuterdampfbad, die kalte Regenbogendusche mit Geräuschen und flitzten bei Minustemperaturen, im nassen Badekleid, die 4 Meter zum Aussen-Whirlpool. Und später, mit eiskalter Nase, zurück. Das Panoramahallenbad war körperwarm, einfach herrlich.

Kaninchenterrine mit lauwarmem Pilzsalat und Schwarzwurzel Timbale mit Petersiliensauce waren unsere Vorspeisen. Nach Minestrone und Salat nach Wahl wurde der Hauptgang serviert. Für mich Mistkratzerli auf mediterranem Orecchetti, für ihn Lachsforellenroulade mit Safranfüllung und Weissweinrisotto. Den Abschluss machten Waldbeerenmousse mit Mohnkuchen sowie ein Vanille Panna Cotta mit Kokossuppe und warmen Chriesi. Alles 1-A! Auch das reichhaltige Frühstück am Morgen danach. Nach unbeschwerten 20 Stunden eintauchen in ein Wintermärchen fuhren wir wieder nach Hause. Herzlichen Dank Tourismusverband Appenzellerland, danke Facebookgemeinde!


Momo Appenzeller,
24.2.2015, 114. Jahrgang, Nr. 55.

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