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«Wandzeitung» vom 24.10.2015:

Nun mal als Zuschauerin:

Wahlspektakel in vier Akten.

Am letzten Sonntag haben wir gewählt. Wir konnten bestimmen, wer den Kanton Zürich in Bundesbern vertritt – wir duften 35 Nationalratssitze besetzen und 2 Ständeräte wählen. Damit endete für die zahlreichen Kandidierenden eine intensive Zeit. Die Autorin erlebte die Monate des Wahlkampfs und den Wahlsonntag für einmal so, wie die allermeisten Bürger: Nach drei Wahlkämpfen für National-, Gemeinde-, und Kantonsrat hat sie heuer auf eine Kandidatur verzichtet und beobachtete das Geschehen als interessierte Wählerin. Ein Blick zurück.

Nach den Sommerferien riefen die Parteien die heisse Phase des Wahlkampfs ein, für die Öffentlichkeit startete das Spektakel mit dem ersten Akt. An Veranstaltungen präsentieren sich die Kandidierenden, Aperitife und Besichtigungen sollten Medienvertreter locken und Parteimitglieder mobilisieren. Hier nur zuzuhören und zu geniessen, war für die Autorin eine spannende Erfahrung.

Schon bald darauf strahlten Politikerinnen und Politiker von den Plakatwänden. Die Protagonisten des zweiten Akts warben aber auch live an Podien und Standaktionen um die Wählergunst. Mit Süssigkeiten und kleinen Nützlichkeiten, stets begleitet von einem Flyer, wurde man auf der Märtgass eingedeckt. Wie viele strahlende Gesichter einem auf Plakatwänden begegnen und die Fülle von Give-aways fiel der Autorin aber noch nie so sehr auf wie in dieser neuen Rolle.

Dann der Wahlsonntag, der dritte Akt. Kandidierende, Parteimitglieder und Medienvertreter trafen in Lokalen aufeinander. Einige Parteien feierten, andere nicht. Die Autorin durfte feiern – sie durfte sich mit ihrer Partei über einen gewonnenen Sitz im Kanton und drei im Nationalrat sowie mindestens zwei neue Ständeräte freuen. Als Wählerin, das war ein schönes Gefühl. Sie durfte den Kandidierenden zum Geleisteten gratulieren. Denn geleistet haben sie in den vergangenen Wochen und Monaten viel.

Die Medien berichteten bereits rege über den Rechtsrutsch. Sicher hat die Mitte stark Federn gelassen – sowohl die neuen Parteien als auch die CVP, welche seit Einführung der Proporzwahlen 1919 nie weniger Sitze in Bundesbern hatte. Gleichzeitig feierte die SVP einen Gewinn von elf Sitzen – die Aktualitäten haben das Ihre dazu beigetragen. Zudem schaffte die FDP die Trendwende und konnte erstmals seit 36 Jahren wieder Sitze gewinnen.

Über all diese Fakten wurde genug geschrieben. Nicht aber über den anderen Blick auf die Wahlen. Leider haben nur 48,4 Prozent der wahlberechtigten Bevölkerung Gebrauch von ihrem Bürgerrecht gemacht und Ähnliches erleben dürfen. Bleibt zu hoffen, dass es im 2019 mehr sein werden.

Die Autorin hat diese Perspektive von aussen geschätzt – erst so wurde klar, wie intensiv einem das alles erscheint, wenn man nicht Teil davon ist. Im anstehenden vierten Akt treten nur noch wenige Protagonisten auf: Am 22. November besetzt Zürich den zweiten Ständeratssitz. Aber wir alle dürfen wählen. Die Autorin empfiehlt Ruedi Noser, der seit zwölf Jahren erfolgreich in Bundesbern politisiert und über ein gutes Netzwerk und solide Dossierkenntnis verfügt, um sich effizient für unseren Stand einzusetzen.

 


Carola Etter-Gick,
24.10.2015, 114. Jahrgang, Nr. 297.

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