Logo Wandzeitung
Herausgeber: Guido Blumer & Roger Rutz.
Archiv:   Blog:   Echo:   Home:   Kontakt:   Leitbild:   Partner:   Sponsoren:   Twitter

«Wandzeitung» vom 27.1.2015:

Ist der Euro an allem schuld?

Januarloch.

Zumindest spricht man vielerorts vom sogenannten «Januarloch», auch wenn man nicht direkt davon betroffen ist. Einige müssen dies allerdings leider schmerzlich erleben. Sie verfügen über zu wenige Mittel, um während dieses ach so langen Monats über die Runden zu kommen. Sparen, planen, verzichten und gezielt einkaufen ist angesagt.

Ein weiteres, grosses Loch beschert uns neuerdings der Euro. Ich konnte mich für diese Währung noch nie erwärmen und werde dies angesichts der Ereignisse immer noch weniger können. Es war höchste Zeit, dass sich die Schweiz aus diesem Negativ-Strudel herausnahm. Beispiel Griechenland: Ich höre jetzt noch, wie eine Reiseleiterin vor einem guten Jahr auf einer Fahrt um Athen herum auf die olympischen Stätten hinwies. Was ist davon geblieben? Milliardenschwere Investitionen, die das Land auf Pump erstellte, sind hoffnungslos dem Zerfall überlassen. Ich glaube Griechenland hat davon weder kurz- noch langfristig profitiert. Das einzige, was blieb, sind die zerfallenden Schandflecke und ein riesiger Schuldenberg, den nun die europäischen Finanzjongleure grosszügig regeln sollen. Und was tragen jetzt die Italiener, die Portugiesen und weitere marode Staaten mit ihren Schulden respektive mit ihrer Schuldenwirtschaft dazu bei? Die Quittung für diesen utopischen Grössenwahn weniger Euro-Turbos besteht meiner Meinung nach unter anderem im Sinkflug des Euro. Einziger Vorteil: Die Misere tritt jetzt klar zutage. Wegen des günstigen Eurokurses streben nun leider viele Bewohner der Schweiz dem Ausland zu, um dort «günstig» einzukaufen. Es gibt Leute, die auf tiefe Preise angewiesen sind. Der grösste Teil dieser Einkaufstouristen verdient jedoch sein Geld in der Schweiz. Es stünde diesen sehr wohl an, das Geld auch in der Schweiz auszugeben und damit die eigene Wirtschaft zu stärken. Die aufgewendete Zeit und die Transportkosten werden bei den Einkaufskosten grosszügig übersehen. Kaum ein Land gewährt seinen Bürgern die freie Meinungsäusserung zum leidigen Thema Euro-EU.

Somit wären wir bei der Politik angelangt. In der gleichen vernichtenden Haltung wie zum Euro fällt bei mir auch das Urteil über die EU aus. Dieses Krisengebilde entspringt dem Grössenwahn einiger Politiker. Bei der Beschränkung auf die wirtschaftlichen Komponenten wäre dies meines Erachtens ein gangbarer Weg der europäischen Zusammenarbeit gewesen. Mit der «Verpolitisierung» in Form von abstrusen Ideen, Gesetzen und Vorschriften kann ich mich überhaupt nicht einverstanden erklären. Sowohl ausländische als auch Schweizer Politikerinnen wie Politiker und vor allem die Gewerkschaften müssten sich bewusst werden, dass der Wohlstand nur durch Arbeit und nicht durch widersinnige Gesetze oder Forderungen erreicht oder erhalten werden kann! Zurück zum Januarloch: Bei den meisten Euro-Turbos lässt sich das Januarloch nicht im Gelbeutel und nicht nur im Januar ausmachen.


Walter Fuchs,
27.1.2015, 114. Jahrgang, Nr. 27.

Artikel als PDF downloaden

Zu diesem Artikel wurde noch kein Standpunkt abgegeben.

 

Veröffentlichen Sie als erste Person Ihren

Standpunkt*:

Name:

*Wir freuen uns sehr über Ihre Gedanken zum Text des Tages, bitten Sie jedoch, keine Personen zu verunglimpfen und deren Haltung mit Respekt zu begegnen. Danke schön. Verstösse gegen unser Leitbild werden indes nicht verbreitet.

 

Winterthurs kleinste Zeitung der Schweiz.