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«Wandzeitung» vom 20.2.2015:

Was ist das für eine Traumwelt?

Fantastische Visionen und Welten.

Auf dem Rückweg von Senegal in die Schweiz, träumte ich besorgniserregendes. Ich träumte von unserer Ankunft in Zürich. Eine Freundin holte uns am Flughafen ab und berichtete mir, dass sie unsere Abmachung, während unserer Abwesenheit nach dem Briefkasten zu schauen, nicht hatte einhalten können. Beim Öffnen des Briefkastens traf mich dann der Schock. Er war randvoll mit Briefen und Esswaren, die komplett verdorben waren und den Milchkasten mit dickem Schimmel überzogen. Ich wachte mit grossem Unbehagen auf. Es war schon so, dass mich die Rückkehr dauerte, bevor ich das träumte. Aber nun hatte ich ein banges Gefühl. Schimmel im Briefkasten konnten nur ein Zeichen für eine schlechte Nachricht bedeuten. Nach einigen Tagen zu Hause, unsere Familien glücklich und munter, unser Umfeld gesund, dachte ich nicht mehr an den Traum. Keine Woche aber war vergangen als die Nachricht von der Einlieferung meines Bruders Christian ins Spital eintraf, wo er noch zwei Wochen lebte bevor er verstarb. Die Traumwelt ist meine Lieblingswelt. Dort finde ich die farbigsten Landschaften, herrliche Bäume, Landstrassen aus Trampolinen auf denen ich leichtfüssig weite Strecken springen kann, unmotorisiertes Fliegen ist so normal wie eine Strickmütze selbstverständlich eine Bekannte sein kann. Mit Verstorbenen Feste feiern, wie neulich, als wir die Hochzeit meines Bruders auf einem Berg zelebrierten. Seine Frau kannte zwar niemand, aber mein Bruder war überglücklich! Rat finden, Warnungen, Antworten und Hinweise erhalten und seelische Wunden ausheilen. In Mitten eines Maisfeldes mit der ganzen Familie dinnieren. Ist das nicht schön? Ich kann mich fast immer an meine nächtlichen Ausflüge erinnern, auch an viele Kindheitsträume. Meine Träume tun mir so gut. Ich freue mich immer auf die Nacht und den Schlaf. Wie süss, als mein damals noch kleiner Sohn von seinem Antarktistraum von Eis und Schnee, Eisbären und Pingus erzählte und auf meine erstaunte Anteilnahme: «Ah ja?», mit: «Aber ja, das weisst du doch Mama, du warst ja dabei!», antwortete. Neulich träumte ich im Traum von einem Traum, den ich mal hatte, jedoch war dieser im Traum Realität. Klar gibt es auch Albträume, aber die suchen mich meist nach dem Tatort-Krimi heim. Vor einigen Jahren wurde ich wegen einer Eileiterschwangerschaft sehr krank und hatte über Monate hin Blut- und Ultraschallkontrollen. Die kleine Frucht war einfach nicht aus meinem Körper wegzukriegen, nicht durch Bauch-OP, nicht durch Chemotherapie. Es wuchs und wuchs samt Herzschlag und ich wurde immer kränker und war vollgepumt mit Medikamenten, hatte schlimme Nebenwirkungen von all der Arznei. Eines Tages hatte ich eine schöne Erscheinung, klar könnte man denken, dass ich im Medirausch delirte; eine riesige freundliche Engelsgestalt, bückte sich zu mir herunter und hob ein klitzekleines glückliches kugelrundes Wesen aus mir heraus mit seinen beiden Händen behutsam hoch und schwebte davon. Tatsache ist, dass sich nach dieser Vision, nach acht qualvollen Monaten, mein Blut normalisierte, weil das Fötlein starb. Ich habe ihn für mich Samuel getauft. Von Gott erbeten.


Lilian Setenou,
20.2.2015, 114. Jahrgang, Nr. 51.

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Standpunkte:

9.3.2015, 18:07 Uhr.

Lilian Setenou schrieb:

Liebes Momomemömeli! Schön, dass Du mir geschrieben hast! Ja Träume sind mystisch und was Du über Chrigi geträumt hast würde mich auch sehr interessieren! Hatte letzte Nacht auch wieder von ihm geträumt. Weisst Du noch die vielen Unternehmungen früher? Die Detektei und die crazy Dogs? Es war eine coole Zeit.
Ich wünsche Dir und den Jungs auch das Allerbeste! Küssli: Lilian


8.3.2015, 08:05 Uhr.

Momo Appenzeller schrieb:

Manchmal ist die reale Welt der bare Alptraum. Die Verbindung von der Gegenwart und dem Traumleben ein Wunder. Mystisch, dass ich eben von Deinem Bruder geträumt habe und jetzt Deine Kolumne lese... Ich wünsche Dir ausschliesslich Sonnenstunden. Herzlichst, Deine Tante.


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