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«Wandzeitung» vom 31.5.2015:

Die Bildungsstadt Winterthur blüht:

Her mit Euren Visionen!

Kürzlich durfte ich das Wochenende in einem wunderschönen Anwesen im französischen Jura verbringen. Gutsbesitzer ist ein ehemaliger Winterthurer, der seine Beziehung zur alten Heimat fast nur noch über Besucher aus Winterthur aufrechterhält. Natürlich redeten auch wir über die gemeinsamen Wurzeln. Und im Gespräch offenbarte sich bald, dass der Ausgewanderte die Stadt in einer Lethargie wähnte. In seiner Wahrnehmung ist die Zeit mit dem Ende der Industrie-Ära stehen geblieben. Ich hatte die Chance, ihm von der blühenden Bildungsstadt zu erzählen, die Winterthur inzwischen geworden ist, mit tausenden Studenten, einer lebendigen Innenstadt, vielen Ausgehlokalen, Startups, dem lebendigen Kulturangebot und der Kreativwirtschaft. Nichts von Lethargie! Im Gegenteil. Er zeigte sich beeindruckt. Und ich war zufrieden über meine Reichweite: Standortpromotion in Frankreich, juhui! Mission accompli!

Zu früh gefreut. «Hat Winterthur eigentlich eine Vision?», hakte er nach. Hoppla, auf dem falschen Fuss erwischt. Viele Gespräche mit Freunden, Nachbarinnen, Studierenden, Unternehmerinnen, und selbst mit Verantwortungsträgerinnen und so genannten Opinion Leaders dieser Stadt enden oft mit dem Fazit, dass Winterthur die Visionen fehlen, oder zumindest kein Papier mit solchen existiert, das man öffentlich zur Kenntnis nehmen könnte.

Dabei ist doch klar: Wir alle, Sie und ich und all unsere Lieben, wir haben doch Visionen! Höchste Zeit, dass wir sie hervorkramen, oder wir den Mut finden, sie in die Runde zu werfen. Visionen braucht es, nicht in erster Linie, um sie sofort zu realisieren, zu diesem Zweck setzen wir uns konkrete Jahres- oder Legislaturziele. Visionen dienen uns vielmehr als Leitfaden, als Motivation, um uns für einen Weg zu begeistern, um in eine bestimmte Richtung aufzubrechen! Damit nicht jeder Traum ein unerreichter bleibt.

Ich habe mir vor einiger Zeit ein paar Visionen für das Jahr 2030 notiert. Daraus ein Auszug: • Die kreativsten Köpfe der Schweiz und aus dem Ausland tauschen hier ihr Wissen aus. • Im Bereich Bildung setzt Winterthur die Standards und unterstützt junge Menschen auch für ihre Ausbildung im Ausland, damit sie erworbenes Knowhow zurück in ihre Heimat bringen. • Winterthur ist eine Adresse, die dank neuer Technologien internationale Bedeutung hat. • Unkonventionelle Einzelbuden und finanzkräftige Grosskonzerne arbeiten Tür an Tür. • Winterthur verfügt über einen Grossteil selbstproduzierten Stroms. • Winterthur bäckt immer noch kleine Brötchen, doch manchmal wagen sich Politik, Gewerbe und Bevölkerung an grosse Würfe, die sie gemeinsam tragen. • Winterthurs Motto lautet: Neues birgt nicht nur Gefahren, sondern immer auch Chancen. • Die Frauen sind hier immer noch die glücklichsten – daraus folgt: Auch die Männer sind es.

So, nun sind Sie an der Reihe! Ich bin gespannt und freue mich jetzt schon auf den nächsten Besuch beim Gutsbesitzer in Frankreich und darauf, was ich ihm über Visionen aus Winterthur zu berichten habe. Und wer weiss, vielleicht schafft es die eine oder andere Vision bis zur Umsetzung!

 

 


Karin Landolt,
31.5.2015, 114. Jahrgang, Nr. 151.

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