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«Wandzeitung» vom 13.1.2016:

Zigtausende starben bei der Überfahrt in Gummiboten:

Flüchtlingswelle auch in der Schweiz.

Seit dem Frühjahr 2015 wurde der Flüchtlingsstrom aus Afrika zu einem immer grösseren humanen und ökonomischen Problem gigantischen Ausmasses. Griechenland und Italien wurden mit dem Flüchtlingsdesaster lange Zeit von der EU in Bruxelles allein gelassen. Zigtausende starben bei der Überfahrt in Gummiboten oder hochseeuntauglichen Frachtern, die von Schwarzen, skrupellosen Gesellen navigiert wurden und werden. Die mit kriminellen Mitteln organisierte Völkerwanderung aus Afrika wird von schwarzen Schlepperbanden als gewinnbringendes, rentables Geschäft betrieben. Was geschah mit diesen Menschen, die meistens aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verliessen, in Italien? Ein grosser Teil wurde in die Schweiz und Deutschland exportiert, weil es in Italien schlicht und einfach für diese Menschen keine Arbeit gab. In der Schweiz und im übrigen Europa sind die Perspektiven nicht besser und so werden die neuen Einwohner aus Afrika bis auf Weiteres arbeitslose, Sozialhilfeempfänger bleiben. Eine tragische Situation: Entwurzelte, heimatlose in einer fremden Kultur und einer fremden Sprachregion lebende Menschen. Eine Lösung dieser humanitären Katastrophe ist nicht in Sicht.

Die Europäische Kommission gründete Frontex. Diese Organisation besteht aus Kriegsschiffen von EU-Staaten, die nun Schiffbrüchige und Passagiere von navigierunfähigen Booten aus dem Mittelmeer fischt und sie aufs europäische Festland verfrachtet. Das Resultat ist insofern positiv, als weniger Flüchtlinge ertrinken, aber ihr zukünftiges Schicksal ist in nicht gelöst. Nach der Tat hält der Europäer Rat. Im Sommer induzierte Angela Merkel mit der laut verkündeten Willkommenskultur eine gewaltige Völkerwanderung aus Syrien, Afganisthan, Indien ... Die grauenvollen Kriege in Syrien – IS, Assad, Rebellen – und in Afganisthan – Taliban – zwangen viele Bewohner zur Flucht und aufgrund der Willkommenseuphorie in Deutschland zu einer mühseligen Wanderung durch die Balkanstaaten. In Deutschland angekommen, ohne Sprachkenntnisse und oft mit wenig Ausbildung, stehen sie wie in ihrer Heimat vor dem Nichts. Wohnen in alten Fabrikhallen, Turnhallen, auf Stahlrohrbetten mit Matratzen, Bett an Bett gestellt. Seit einigen Wochen realisiert die Regierung in Berlin, dass sie den Mund zu voll genommen hat. Mit diversen Massnahmen wird versucht, die Wanderung zu begrenzen. Nur zwei Lösungsvorschläge seien erwähnt: Frontex soll zu einer schlagkräftigen Flotte ausgebaut werden, damit im Mittelmeer die Einwanderung gestoppt werden kann und Bundesfinanzminister Schäuble schlägt die Schaffung einer Europäischen Armee vor, um die Aussengrenzen zu schützen und die Wanderung zu kontrollieren. Europa steht im Jahr 2016 vor der grössten ökonomischen, humanen und sicherheitspolitischen Aufgabe seit dem 2. Weltkrieg. Hoffentlich werden die europäischen Institutionen in den Ländern nicht überfordert. Das Schlimmste wären gewalttätige Demonstrationen über lange Zeit.

Und was tut die Schweiz? Simonetta Somaruga erzählt dem Bundesratskollegium und dem Volk in regelmässigen Abständen, sie hätte alles im Griff. Die Tatsachen vor Ort lehren etwas Anderes.


Pierre-François Bocion,
13.1.2016, 115. Jahrgang, Nr. 13.

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