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«Wandzeitung» vom 24.9.2014:

Gut Ding will Weile haben:

Wie findet man eine Wohnung?

Das erste Mal auf eigenen Füssen stehen und das Leben selber in die Hand nehmen! Lese ich mir diese Worte durch, spüre ich sofort wieder meine Unsicherheit und Zweifel. Obwohl ich mich schon vor einiger Zeit von meinem Elternhaus löste und bei meinem langjährigen Freund und dessen Eltern eingezogen bin, fühlt sich der Schritt, nun endgültig alleine zu wohnen, unglaublich beängstigend an. Da sind Existenzängste, die Angst nicht alleine klarzukommen und dann muss ja schliesslich auch noch eine Wohnung her.

Ich hätte nie gedacht, wie schwer dies ist und wie viel Konkurrenten uns in den Wohnungen begegnen würden. Ich muss jetzt noch schmunzeln, wenn ich an die vielen Interessenten denke, die sich gegenseitig überbieten und bei der jetzigen Mieterin von der besten Seite zeigen wollten. Ich gebe zu, ich verspürte bei meinen favorisierten Wohnungen auch sehr schnell das Gefühl vom Revier verteidigen, wenn ein neuer Bewerber zur Tür hereinkam.

Die Mietinteressenten waren alle um einige Jahre älter als wir, was meine Unsicherheit nicht gerade verringerte. Ich denke, dass sich ein zu entscheidender Vermieter schneller für ein reifes Ehepaar, welches schon mit beiden Beinen im Leben steht, festlegt als für Erstmieter, die noch nicht einmal ihre Ausbildung beendet haben. Absagen bestätigen solche Gefühle und Befürchtungen natürlich nur noch mehr.

Von einer der aktuellen Mieterinnen erhielten ich und mein Freund den wertvollen Tipp, die Bewerbungen einerseits persönlich bei den verschiedenen Verwaltungen vorbeizubringen und sie anderseits so zu gestalten, dass sie sich von anderen Anträgen hervorheben. Doch wie geht man dabei vor, wenn man sich zum ersten Mal überhaupt um eine Wohnung bewirbt?

Durch viele Gedankenanstösse und nützliche Ideen unserer Eltern – eigentlich wollten wir ja auf eigenen Beinen stehen – entschieden wir uns schliesslich dazu, ein kreatives Motivationsschreiben zu erstellen.

Ich vergleiche unsere Wohnungssuche mit meiner damaligen Lehrstellensuche vor zwei Jahren, welche mir fast den letzten Nerv raubte. Ich erhielt nach fast jeder meiner Bewerbungen und Bewerbungsgesprächen ein sehr positives Feedback, welches mich ganz und gar zuversichtlich stimmte. Noch bitterer waren dann die Abweisungen mit den Begründungen, nicht genügend freie Stellen für alle Bewerber zu haben oder nicht den schulischen Anforderungen zu entsprechen. Durch einen glücklichen Zufall stiess ich schließlich auf eine offene Praktikumsstelle, die mir dann ein Jahr später die Tür zu meiner absoluten Traumlehrstelle öffnete.

Deshalb bin ich mir auch jetzt ganz sicher, dass wir schon sehr bald eine geeignete erste Bleibe finden werden. Gut Ding will Weile haben, weiss der Volksmund.


Indira Weber,
24.9.2014, 113. Jahrgang, Nr. 111.

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