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«Wandzeitung» vom 23.12.2016:

Die Kräfte wären da:

Ein Denkturm für Winterthur.

Der Gedanke, sich ein «House of Winterthur» zu leisten ist gar nicht so neu. Ohne ein solches «Schloss» mit seinem Winthurm wäre unsere Stadt kaum gross geworden. Hier wurden die Strategien geschmiedet, wie und wohin sich Winterthur entwickeln und entfalten soll.

Man stelle sich vor, der Stadtpräsident wäre wöchentlich ins Schloss auf dem Heiligberg getingelt, um dort die Empfehlungen für seine Strategien zu holen. Natürlich war das die Entgegennahme eines Befehls. Die Kyburger und Stadtbürger lebten sich denn auch auseinander. Sie hatten verschiedene Ansichten über die Zukunft der Stadt. Nicht nur auf Wunsch der Stadtobrigkeit, auch auf Geheiss der damaligen Adligen wurde das Schloss mitsamt seinem Regierungsturm geschliffen. Doch die Entscheider machten die Rechnung ohne den Wirt.

Der Winthurm wurde als Kraftort gebaut. Das war damals Gang und Gäbe. Doch nicht immer wurden solche Kaftorte nur zum Wohle aller genutzt. Das kann man heute noch sehen. Wer um solche Kraftorte weiss und selber solche Kraftlinien erstellen oder kappen kann, findet den Winthurm auch heute noch. Nun will der Stadtpräsident diesen Turm neu erfinden.

Natürlich soll die Denkstube nicht mehr auf dem Heiligberg sein. Doch gilt es durchaus, das Alte neu zu entdecken und den Doppelschritt zu wagen, die Kraft des Winthurms wieder zu finden und Neues für die Zukunft zu tun. Es ist durchaus wünschenswert, dass Winterthur seine verloren gegangenen Strategien wiederfindet und dem Wildwuchs Einhalt gebietet. Heute sind die Kraftorte wild verteilt. Unsere lieb gewonnene Stadt braucht dringend eine Bündelung und Konzentration ihrer inneren und äusseren Strategien. Der neue «Turm» darf kein Ort für Taktierer sein.

Die Denker dürfen keine Ziele zu ihrem kurzfristigen politischen oder beruflichen Nutzen anstreben. Die neue Denkstube soll von einer uneigennützigen Strategie geleitet sein, die den Stadtpräsidenten in seiner Führungskraft bestärken kann, die grossen und kleinen Probleme Winterthurs mit smarten und scharfsinnigen Projekten zu lösen. Ein solcher Mensch muss nicht nur klug sein, er muss die Umsicht in sich tragen, die Kräfte und Energien von Winterthur zu sehen, um der Stadt die Würde zu geben, die sie auch in ferner Zeit zum Leben erweckt.

Dazu braucht es Menschen, die fähig sind, die Ursachen zu benennen, um eine aus dem Lot geratene Stadt kurzfristig zu beruhigen und sie langfristig von innen heraus zu verändern. Im neuen Denkturm geht es darum, Strategien in einer Zusammenschau zu durchdringen und praktische Hinweise für die aktuelle und zukünftige Stadtführung zu geben.

Ich hoffe, der Stadtpräsident lässt sich darauf ein, die Führung des «House of Winterthur» abzugeben. Nur so bekommt er ein Werkzeug aus erster Hand. Auch die Standortförderung soll wirklich viel aus diesem Projekt profitieren.

Die Kräfte wären da, wenn man sie nur richtig zu nutzen weiss. Zum Wohl der Stadt und ihrer Bevölkerung. Fortsetzung folgt am 5. Januar.

 


Heiner Dübi,
23.12.2016, 115. Jahrgang, Nr. 358.

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