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«Wandzeitung» vom 8.2.2015:

Liebesbrief:

Da und Ta.

Seit Kindertagen stehen sie stets hinter mir, als Inbegriff von Loyalität und Treue! Mit Ta war ich schon im Chindsgi. Aber wir hatten wenig miteinander zu tun, sie war bei den Grossen, ich bei den Kleinen. Erst in der Oberstufe waren wir zusammen in der Klasse. Unser Kontakt wurde aber erst danach richtig stark. Mit Da war ich drei Jahre in der Primarschule und dann ebenfalls in der Realschule. Die beiden sind vom Sternzeichen her Zwilling und oft im Doppelpack anzutreffen. Sie ergänzen sich gut. Da ist die Patentante der Tochter von Ta.

Von 1990 bis 2005, als Ta Mutter geworden ist, haben mich die zwei jeden Monat besucht! Und ich bin wahrlich oft umgezogen, habe Kantone gewechselt. Stets haben sie sich wohlwollend zu meinem jeweiligen Domizil geäussert und dabei auf meinen Geschmack Rücksicht genommen. Seit einigen Jahren treffen wir uns zweimal jährlich zum Shoppen. Dabei beraten wir Da gerne bei ihren Klamottenkäufen. Sie trägt immer die meisten Sachen nach Hause, meistens in mitgebrachten Taschen! Von ihr hab ich gelernt, eine Flasche mit einem Getränk auf meine Ausflüge mitzunehmen. Nicht dass ich zu viel einkehren würde, ich trinke generell zu wenig. Während Ta jahrelang den Part der zurückhaltenden Zuhörerin innehatte, tiefgründig und eher unauffällig, dominierte Da gern mit feurigen Diskussionen. Sie war Mitglied einer Gewerkschaft, politisierte gern. Sie vertritt auf vernünftige Weise die Rechte der Frau, ohne eine fanatische Feministin zu sein. Eigentlich darauf bedacht in der breiten Masse zu verschwinden kommt der feurige Zwilling dann zum Zug.

Ta war am schwärzesten Tag in meinem Leben an meiner Seite. Tapfer hat sie alles hingenommen und war mir die absolute Stütze. Ich werde ihr das bis zum Lebensende nicht vergessen. Sie hat aufgehört zu arbeiten, um ganz für ihre Familie da zu sein. Klaglos nimmt sie es in Kauf, obwohl ich denke, dass sie nicht immer glücklich ist dabei. Es freut mich jedes Mal, wenn sie Ausflüge mit ihrem tollen Mann macht. Sie pflegen ihre Beziehung sehr. Seit sie die Kinder hat, ist sie etwas lauter geworden und kommt auch mal aus sich heraus. Trotzdem muss man ihr die Würmer aus der Nase ziehen, wenn man etwas Persönliches erfahren möchte. Lieber dreht sie den Spiess um und stellt viele Fragen. Jede Woche fragt sie per SMS nach unserem Befinden.

Beide Frauen sagen von sich, dass sie keine guten Köchinnen seien. Sie lassen sich lieber auswärts bekochen. Dabei stellen sie gern ihr Licht unter den Scheffel, und Da ist bekannt für ihre ausgedehnten Grillpartys. Dazu serviert sie etliche selber gemachte Salate, die auch sehr beliebt sind. Wenn ich bei Ta zu Besuch bin, geht sie mit Käseküchlein oder Pizza auf Nummer sicher. Sie ist charmant und steht mit beiden Beinen auf dem Grund der Tatsachen. Da überstreut jeden Salat mit Aromat, ohne ihn zu kosten. Ta und ich zwinkern uns dann zu.

Da ist eine gute Schauspielerin. Gut, dass ich hinter ihre Fassade sehen kann. Und wenn ich etwas nicht weiss, macht es mich nicht heiss. Ta ist tief und unergründlich und unser Fels in der Brandung. In meinem Leben sind beide unersetzlich! Ich danke Euch, herzlichst ...

 

 

 

 


Momo Appenzeller,
8.2.2015, 114. Jahrgang, Nr. 39.

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