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«Wandzeitung» vom 23.6.2016:

Wenn der Himmel Schreikrämpfe bekommt:

Kommunikation alter Schule.

Alle reden von Weiterbildung. Wer will nicht betonen, dass man nie ausgelernt hätte? Doch gerade wenn es ums Kommunizieren geht, fällt mir auf, dass alte Schule Kreise zieht und Veränderungen in der Gesellschaft ignoriert. Ja, Kommunikation wie sie heute noch von Beratern und Schulen doziert wird, lehrt immer noch Taktik, die zum Himmel schreit, was wiederum die Verantwortlichen überzeugt, alles richtig zu machen. Was in der Kommunikation alter Schule als richtig erscheint, ist oftmals pure Manipulation oder Schwachsinn, der später wieder korrigiert werden muss. Man möchte durch direkte oder unterschwellige Beeinflussung bestimmte Verhaltensweisen auslösen oder steuern. Dabei hiess das Manipulieren ursprünglich ganz einfach das Hantieren. Erst mit der Nazizeit wurde Manipulation zum undurchschaubaren, geschickten Vorgehen, mit dem sich jemand einen Vorteil verschafft oder etwas Begehrtes über betrügerische, geschickte, geheime, scheinbar legale Manipulationen gewinnt. Oh, da fühlen sich Frau und Mann, ganze Geschäftsleitungen, Verwaltungen, Parteien, Regierungen etc. stark, klopfen einander auf die Schultern, «gehören dazu» und haben es gut gemacht! Dabei lässt sich nichts, was sie tun, zwischenmenschlich argumentieren. Man tut zwar «protzig», ist aber ein Schlappschwanz. Man entscheidet per se über falsch verstandene Macht, ist aber selber impotent. Ganz einfach gesagt: Es fehlen die Eier. Oder wollen Weicheier mit der Manipulation der Nazizeit verglichen werden? Sie vergleichen sich selber, sobald sie manipulativ kommunizieren und handeln. Manipulationen, scheinbar schlau und taktisch, sind anstrengend. Sie dauern solange, bis das Regime zusammenfällt. Bis es soweit ist, haben Manipulatoren viele Menschen, vielleicht sogar sich selber geopfert. Modern drückt sich das in Mobbing und Burnout aus. Letzteres nenne ich «Kälte aus Erschöpfung». Ganze Strategien fallen wie Kartenhäuser zusammen, Nerven verbrennen und die Kommunikation alter Schule liegt am Boden.

Ist es nicht an der Zeit, neue Prinzipien zu gehen und sich bildungssprachlich von der Manipulation der 30er-Jahre bis heute zu lösen? Prinzipien der Kommunikation, die erfolgreich sind, hantieren. Kommunikation ist ein Werkzeug, das geübt sein will. Im Grunde genommen ist es ganz einfach, für viele aber nicht leicht, weil sie sich nicht gewohnt sind, innerlich lesend zu argumentieren und Angst davor haben, Frau oder Mann zu stellen. Als vernünftig werden dann Entscheidungen gepriesen, die nicht verstanden werden, und als Verstand wird manifestiert, was unvernünftig wirkt. So wird Manipulation bildungssprachlich zum Teufelskreis, mit dem kurzfristig Macht gewonnen wird und mittel- und langfristig Ansehen und Geld verloren geht.

Als Branchenkenner wünschte ich mir, Kommunikation alter Schule aufzulösen und zusammen mit meinen Klienten Wege zu finden, die Teufelskreise zu verlassen. Geeignet sind dazu alle Projekte, die Widerstand erzeugen. Denn nur wer einmal den Erfolg erlebt hat, wie und dass manipulationsfreie Kommunikation hantiert und obsiegt, hat die Nerven gefunden, sich selber zu befreien und es angstfrei wieder zu tun.

 


Heiner Dübi,
23.6.2016, 115. Jahrgang, Nr. 175.

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