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«Wandzeitung» vom 1.9.2017:

Und es dreht sich wieder:

Karussell und Zuckerwatte.

Nach einem heissen Sommer steht der Herbst vor der Türe. Die Saison der fallenden Blätter, aber auch der Herbstmessen mit ihrem jeweiligen Chilbi-Betrieb beginnt. Ein Karussell gehört da einfach dazu. Ein Karussell löst grundsätzlich positive Gefühle aus. Bunte, stolze Holzpferdchen auf einer Drehscheibe laden zum Reiten ein. Allenfalls bewegen sich die Rössli noch rauf und runter. Zuckerwatte, Magenbrot und glänzende Kinderaugen runden das Bild ab. Begleitet wird alles durch Drehorgelmusik, schneller und immer schneller. Man fällt in Trance und geniesst einfach und hofft, es möge nie enden.

In Winterthur dreht sich ein etwas anderes Karussell schon jetzt wieder sehr heftig: Das sieben Rössli zählende Wahlkarussell. Sieben Mitglieder zählt der Stadtrat, alle Bisherigen treten wieder an. Eigentlich wäre damit schon alles gesagt beziehungsweise geschrieben. Dennoch wollen eine zusätzliche Frau aus der SP und ein (von der SP verschmähter) Parteiloser ebenfalls mitreiten, dazu wird wohl eine Person der GLP stossen. Die meisten Bisherigen reiten schon seit mindestens drei Jahren miteinander und haben gelernt, auch bei heftigem Gewitter und Sturm auf dem Rössli zu bleiben und in die gleiche Richtung zu reiten. Sie haben zusammen zu Beginn der Legislatur beschlossen, in welche Richtung das Karussell drehen soll. Sie haben gemeinsam eine 12-Jahres-Strategie definiert. Sie stehen alle mit Herzblut ein für eine lebenswerte Stadt Winterthur, für gesunde Finanzen, für mehr Arbeitsplätze, für einen fairen Soziallastenausgleich im Kanton Zürich.

Und auch wenn vielleicht das Karussell einmal stockt oder sich sehr schnell dreht, gehen (reiten) sie den eingeschlagenen Weg und machen es doch insgesamt gut. Lassen wir darum doch die Bisherigen auf dem Karussell. Mit gleicher Geschwindigkeit, im gleichen Rhythmus, in die gleiche Richtung, zum Wohl unserer Stadt. Grundsätzlich müssen sich Reiterinnen und Reiter mit Herzblut für Winterthur einsetzen, müssen sich auf dem Rössli halten können, auch wenn es einmal eine härtere Gangart gibt. Es muss jeder und jedem bewusst sein, dass man es nicht allen recht machen kann. Und man muss eine dicke Haut haben.

Als Mitglied im Stadtrat ist man Teil eines Teams. Es gibt keine Einzelgänger. Alle wichtigen Entscheidungen werden vom Gesamtstadtrat gefällt und das zuständige Mitglied muss das Geschäft nach aussen vertreten. Es braucht dafür Sozial-, Kommunikations- und Führungskompetenz und die Bereitschaft, sich ein breites Fachwissen anzueignen.

Damit die positive Entwicklung in unserer Stadt weitergeht, sich das Karussell weiter in die richtige Richtung dreht, setze man auf Kontinuität. Auf dass wir weiterhin Drehorgelmusik hören und Zuckerwatte geniessen können – auch für die nächsten vier Jahre.


Michael Künzle,
1.9.2017, 116. Jahrgang, Nr. 244.

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Standpunkte:

21.9.2017, 09:09 Uhr.

Haymo Empl schrieb:

Gekonnt geschrieben - aber Konkurrenz belebt. Wir wollen keinen langweiligen Wahlkampf mit schwacher Stimmbeteiligung, sondern interessante Debatten! Die Bisherigen sollen sich rechtfertigen müssen für Entscheidungen, die nicht immer nachvollziehbar sind. Sie sollen die 12-Jahres-Strategie darlegen und verteidigen, sich kritischen Fragen stellen und herausfordern lassen. Man kann bei gleichmässig laufendem Karussell auch auf dem Pferdchen einschlafen.


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