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«Wandzeitung» vom 1.11.2014:

Auf dem Zeughausareal geht auch in den nächsten zwanzig Jahren etwas:

Etwas langsamer ist auch noch bewegt.

Damit es klar ist: Auf dem Zeughausareal geht auch in den nächsten zwanzig Jahren etwas. Die alten, denkmalgeschützten Zeughäuser wurden kürzlich der Privatschule SalZH und dem Zentrum für angewandte Nachhaltigkeit für die nächsten zwanzig Jahre im Baurecht offeriert. Beide könnten die Zeughäuser 1 und 2 nebeneinander nutzen. Den mittleren Teil beabsichtigt der Stadtrat von der Armasuisse zu kaufen, um langfristig über mehr Handlungsfreiheit zu verfügen – Gespräche haben schon stattgefunden – und auf der kleinen Zeughauswiese denken wir über eine moderne und attraktive Generationen- und Modulbausiedlung für Studentisches Wohnen nach, in der Art wie sie in Wien und Berlin Erfolge feiert. Auf Einladung der Stadtentwicklungskommission haben diverse spezialisierte Unternehmen bereits Projekte vorgestellt. Diese studentische Siedlung kann nach zwanzig Jahren problemlos einer neuen, definitiven Nutzung weichen. Es ist ebenso nachhaltig, ein zentrumsnahes Areal der nächsten Generation zur definitiven Nutzung zu überlassen, zumal die finanzielle Situation momentan keine städtischen Investitionen in die Zeughäuser erlaubt.

Das Winterthurer Stimmvolk hat das erste Überbauungsprojekt auf dem Zeughausareal abgelehnt. Die Gründe für die Unterstützung des Referendums und damit der Ablehnung der Wohnüberbauung sind vielfältig. Sicherlich haben einige das Projekt abgelehnt, weil es sich um teurere Wohnungen gehandelt hätte – die aber notabene Leute mit guten Einkommen nach Winterthur geholt hätten. Andere wiederum haben es aus Gründen des unerwünschten Wohnungswachstums abgelehnt. Und dann gab es solche, die allenfalls andere Ideen auf dem Areal umsetzen wollten.

Am lautesten ertönt nun der Ruf nach günstigem Wohnraum auf dem Zeughausareal. Es ist richtig, dass die Stadt für einen ausgeglichenen Bevölkerungsmix zu sorgen hat. Eine gute Durchmischung ist Bedingung für eine funktionierende urbane Gesellschaft. Dieser Verpflichtung kommt der Stadtrat mit seinem Vorschlag der Zwischennutzung nach. Denn genossenschaftlicher Wohnraum entsteht in den nächsten Monaten bereits an anderen Orten: Im Maienried in Wülflingen, im Busdepot Deutweg und voraussichtlich beim Werk 1 auf dem Sulzerareal Stadtmitte. Ausserdem stellt Bruno Stefanini als Liegenschaftenbesitzer unserer Stadt immer noch ein massgebliches Quantum an bezahlbarem Wohnraum zur Verfügung. Und schliesslich benötigt unsere Bildungsstadt auch günstigen Wohnraum für Studentisches Wohnen, dieser könnte auf der kleinen Zeughauswiese realisiert werden.

Der Stadtrat setzt sich für ein qualitatives Wachstum ein und will dieses steuern, deshalb unterstützt er die Umsetzung des Gestaltungsplanes Werk 1, wartet aber mit dem Zeughausareal noch zu. So nimmt der Stadtrat seine Verantwortung wahr und hat einen vernünftigen und nachhaltigen Weg eingeschlagen.


Michael Künzle,
1.11.2014, 113. Jahrgang, Nr. 149.

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