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«Wandzeitung» vom 1.8.2016:

Zum Nationalfeiertag:

Winterthurerinnen und Winterthurer.

Zum 1. August heben wir Politiker gerne hervor, was uns alle verbindet. Die Schweizerinnen und Schweizer verbindet die Liebe zu unseren Bergen, zu unseren Seen, zu unserer Schoggi, zu unserem Käsefondue, zu unserem Roger Federer und zu unserer Schweizer Nati. Wir schätzen die Sicherheit, die Organisation, die Zuverlässigkeit, die Pünktlichkeit und die hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen in unserem Land. Uns Winterthurerinnen und Winterthurer verbindet die Liebe zu unserer Stadt. Wir lieben es, durch den Samstigmärt im Obertor zu schlendern, am Albanifest auf dem Rummelplatz Zuckerwatte zu essen oder ein Vereinszelt aufzusuchen, am Sonntag in der Pünt in einer geselligen Runde ein paar Würste zu grillieren und ein lokales Bier zu stemmen, einen der vielen Kulturanlässe zu besuchen oder beim Apéro auf in Frack und Zylinder gekleidete Diplomanden mit Vollbart anzustossen. Richtige Lokalpatrioten sind wir. Vor allem zum 1. August, da geht man zum Brunch auf einen Bauernhof, auf eine Bratwurst an der 1. August-Feier in die Reithalle Teuchelweiher, zu einer Feiertagsrede im Schloss Hegi oder zum Höhenfeuer auf dem Sässel in Iberg. Überall dort trifft man sich: Politiker, Unternehmerinnen, Handwerker, Verwaltungsangestellte, Studenten, Kulturschaffende, Journalistinnen. Alle vereint. Patrioten, die Winterthur und die Schweiz feiern. Wir geben uns die Hand, liegen uns in den Armen, wir lachen miteinander und wir feiern, dass wir in einer so schönen Stadt wohnen, in der wir uns «sauwohl» fühlen. Das meine nicht nur ich, auch der Politgeograf Michael Hermann weiss bestens über unseren Lokalpatriotismus Bescheid. Erst kürzlich sagte er im «Landboten» «Winterthur könnte genauso gut ein eigener Kanton sein». Aber was ist mit den restlichen 364 Tagen des Jahres? Fühlen wir uns da auch als EIN Winterthur? Können wir mit Überzeugung sagen «Wir sind Winterthur»? Können und sollten wir nicht auch während des Jahres vermehrt zusammenstehen? Wir alle wohnen hier, arbeiten hier, verbringen die Freizeit hier: leben hier. Wir alle wollen das Beste für Winterthur. Und trotzdem stehen wir uns ab und zu im Weg. Wir streiten uns um die Verwendung der städtischen Finanzen, um Parkplätze, Parkhäuser und Polizeigebäude, um (fehlenden) Informationsfluss im Zusammenhang mit Stadtwerk oder Radikalisierungen, um Traglufthallen, um die Form des zukünftigen öffentlichen Verkehrs, um mehr Polizeistellen, Schuldenbremse und Spielwiesen. Natürlich gehört das dazu. In einer Demokratie müssen Entscheidungen «erstritten» werden. Im Kampf der Argumente sollte aber gegenseitiger Respekt und eine anständige Tonalität gewahrt werden und wir müssen vermehrt in grossen Themen zusammenstehen. Winterthurerinnen und Winterthur können geeint zusammenstehen und für eine Sache kämpfen: Der Wegzug der School of Engineering nach Dübendorf konnte dadurch verhindert werden. Es geht also! Ich wünsche mir, dass wir nicht nur am 1. August zusammenstehen, sondern auch für den Rest des Jahres. Dadurch kann manche Hürde abgebaut werden und die Chancen, Erfolg zu haben, steigen ins Unermessliche. Zusammen treten wir nach aussen kraftvoll, mutig und überzeugend auf, direkt in die von uns besungene Morgenröte …

 


Michael Künzle,
1.8.2016, 115. Jahrgang, Nr. 214.

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